Tänzerischer Luxus in Mode-Geschäft „Chichino“ in Wiesbaden

Angelika Platte ließ eine Kollektion schon mal von Tänzerinnen des Staatsballetts tragen.   Foto:
© Foto:

Chichi-No! Also kein „Chichi“. Das hat sich Angelika Platte bei der Namensgebung ihres Labels „Chichino“ gedacht. Chichi – laut Wikipedia „unnötiges Zubehör,...

Anzeige

WIESBADEN. Chichi-No! Also kein „Chichi“. Das hat sich Angelika Platte bei der Namensgebung ihres Labels „Chichino“ gedacht. Chichi – laut Wikipedia „unnötiges Zubehör, Firlefanz, Kokolores, Tand“ – gibt es nämlich wirklich nicht im Programm dieses Labels aus Wiesbaden. Angelika Platte hat es 2008 gegründet, seit 2010 residiert sie in der Nerostraße. Hier fühlt sie sich gut vernetzt und arbeitet gerne mit anderen Kreativen zusammen: Fotografen, Galeristen, Tänzern. So ließ sie schon mal eine Kollektion von Tänzern des Staatsballetts tragen, die darin natürlich auch tanzten – im Pariser Hoftheater oder in der Galerie Rother Winter, daraus entstand dann ein Film, zu sehen auf ihrer Homepage.

Angelika Platte ließ eine Kollektion schon mal von Tänzerinnen des Staatsballetts tragen.   Foto:
Exquisit ist die Mode sicher, die Angelika Platte entwirft, aber durchaus auch alltagstauglich.       Fotos: Baumgart-Pietsch  Foto:

Nicht alltäglich, und das ist auch die Intention von Angelika Platte, obwohl die Mode, die sie entwirft, durchaus alltagstauglich ist. „Chichino ist pur, komfortabel und in ganz bestimmter Weise luxuriös“, sagt sie. Nach der „üblichen Karriere“ als Kommunikationsdesignerin in Agenturen im In- und Ausland wurde die aus dem Ruhrgebiet stammende und in Wiesbaden ausgebildete Angelika Platte Mutter.

„Das ging nicht mehr mit der 60-Stunden-Woche, die man in Agenturen hat“, erinnert sie sich. Dann zog es sie in die Selbstständigkeit. Entworfen habe sie immer schon gerne Dinge zum Anfassen, nicht nur abstrakte Corporate Identities: Möbel – und eben auch Kleider. Mithilfe vom Profi lernte sie Schnitt-Techniken. Zweimal im Jahr entsteht eine Damen- und Herrenkollektion – alles vor Ort im Atelier in der Nerostraße produziert.

Anzeige

Vier Fachfrauen fertigen Hosen, Röcke und Kostüme

Drei Mitarbeiterinnen und die Chefin selbst fertigen Hosen, Röcke, Kostüme und Mäntel an. „Hier gehen die Leute erst raus, wenn alles richtig sitzt.“ Dann erst ist auch die Designerin selbst zufrieden. Die meisten Stoffe kauft sie in Italien. „Da gibt es einfach die schönsten.“ Seide und Wolle, aber auch gute Kunstfasern sind im Angebot. Letzteres zum Beispiel in einer pfiffigen „Reisekollektion“: „Damit sind Sie tagsüber wie abends und bei jedem Wetter gut angezogen, die Sachen knittern nicht und sind sowohl praktisch als auch sehr schick“, sagt Angelika Platte und zeigt einen außergewöhnlich geschnittenen Mantel, der sich mittels Reißverschluss zur kurzen Jacke umfunktionieren lässt. Dazu gibt es eine Hose und einen Rock, alles in Schwarz und wirklich todschick.

Doch bei Chichino gibt es natürlich auch Outfits für ganz besondere Anlässe wie zum Beispiel die Hochzeit.

Designorientiert oder handwerksorientiert

Anzeige

Auch da ist natürlich nicht die „Prinzessin“ die Kundin, die Angelika Platte im Kopf hat, wenn sie ihre Brautkleider entwirft. „Meine Kundinnen sind entweder designorientiert oder handwerksorientiert oder meist sogar beides zusammen“, sagt sie. Klare Schnitte, besondere Stoffqualitäten, zum Beispiel zarte handgefilzte Oberteile – machen auch das Hochzeitskleid zu einem echten Hingucker.

Das Ganze ist natürlich nicht zum Discountpreis zu haben, aber auch weit entfernt von Haute-Couture-Preisen. Dafür hat man das gute Gefühl von „Made in Germany“ – und eine umfassende persönliche Beratung dazu.