Aus einem Supermarkt wird ein Architekturbüro, die Moritzstraße hat einen sportlichen Neuzugang, im Westend kündigt sich ein Umbruch an: Es tut sich einiges in der...
WIESBADEN. Lange Jahre war die Nahkauf-Filiale an der Lahnstraße der einzige Supermarkt, der die Anwohner ohne große Wege mit Lebensmitteln versorgte – als dieser geschlossen war, galt es eine jahrelange Durststrecke bis zur Eröffnung des Rewe-Markts vor zwei Jahren zu überwinden. Auch die ehemalige Nahkauf-Filiale wurde nun aus dem Dornröschen-Schlaf geweckt: Die Architekten Christoph Grabowski und Jan-Eric Spork zogen nach 14 Jahren „Unter den Eichen“ mit ihrem 16-köpfigen Team dort ein, um sich zu vergrößern – natürlich nicht, ohne die Fläche vorher in ein Loft-Büro auf rund 500 Quadratmetern umgestaltet zu haben.
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„Ein Supermarkt, der in einem Hang steckt, ist sicher nicht für eine klassische Büronutzung gedacht“, sagt Grabowski. Doch nachdem alle alten Einbauten entfernt worden seien, habe sich das Potenzial des Objekts gezeigt. Die enorme Tiefe des Raums habe das Aufsägen der bestehenden Betonwände entlang der Lahnstraße notwendig gemacht, um die Fensterflächen und damit den Lichteinfall zu vergrößern. Auch der ehemalige Eingang an der Gebäudeecke wurde zur Fensterfläche. In Zusammenarbeit mit dem Akustiklabor der Hochschule Rhein-Main wurde die Raumakustik abgestimmt.
Einen Neuzugang hat auch die Moritzstraße zu verzeichnen: „Fight & Fitness“ bietet Sport- und Fitnessartikel an. Das Restaurant „Villa im Tal“ im Adamstal verzeichnet derweil eine personelle Veränderung: Zehn Jahre lang verwirklichten Markus Seegert und Bernhard Weber ihre Mission, eine fast vergessene Adresse zu einer kulinarischen Institution zu entwickeln. Nun widmet sich Weber neuen Projekten, während sein langjähriger Geschäftspartner das Restaurant alleinverantwortlich führt.
In wenigen Tagen steht auch im Westend ein Umbruch an: Friseurmeisterin Petra Bermes zieht sich nach 30 Jahren Ende Februar aus ihrem Friseursalon „Schnittpunkt“ in der Westendstraße zurück. Doch geschlossen wird der Salon nicht, denn ihre langjährige Mitarbeiterin Karen Muth übernimmt ihn im März, allerdings unter einem neuen Namen und mit neuer Ausrichtung – so werden beispielsweise nur noch ökologische Produkte angeboten. Bereits ausgeräumt ist hingegen der frühere Friseursalon „Etiquette“ in der Langgasse.
Wenn Fink in der Kirchgasse schließt, ist das nur vorübergehend: Noch läuft der Räumungsverkauf, die Neueröffnung ist nach dem anschließenden Umbau für Anfang März angekündigt. Ungewiss ist indes das Fortbestehen der Gaststätte „Nonnenhof“ mit traditioneller kroatischer Küche in Biebrich. Bei Facebook wurde Anfang Januar die krankheitsbedingte vorübergehende Schließung angekündigt. Offenbar stimmen die Gerüchte, dass dort nun endgültig das Licht ausgegangen ist, wie es in sozialen Netzwerken kolportiert wird: Die telefonische Nachfrage scheiterte an der Info, dass die Rufnummer nicht länger vergeben sei.