Ab 3. September sollen Wiesbadens Busse wieder häufiger fahren, zwei Subunternehmen schaffen Abhilfe. Zudem sucht Eswe Verkehr Mitarbeiter im Ausland. Doch die haben Forderungen.
Wiesbaden. Die Suche von Eswe Verkehr war erfolgreich: Zwei Unternehmen werden das Verkehrsunternehmen ab September im Linienverkehr unterstützen. So soll nach den Sommerferien nach und nach wieder der Regelfahrplan gelten, kündigte Verkehrsdezernent Andreas Kowol (Grüne) im Mobilitätsausschuss an. Im kommenden Jahr soll das geschafft sein. Ab dem 3. September werde die Taktung schon wesentlich erhöht, erklärte der Geschäftsführer von Eswe Verkehr, Jan Görnemann. Auf den großen Linien werde es wieder durchgängig einen Zehn-Minuten-Takt geben. Im Dezember werde dann zum Fahrplanwechsel auch der Rest wiederhergestellt. Auf den Tangentiallinien bleibe es beim 30-Minuten-Takt.
Mittlerweile gebe es glücklicherweise eine Tarifeinigung, sagte Kowol. Die Mitarbeitenden haben bereits eine Einmalzahlung von 1250 Euro bekommen. Im Juli werde er jetzt weitere Gespräche mit dem Betriebsrat bezüglich einer „Wiesbaden-Zulage“ führen. „Das Ergebnis wollen wir nach den Sommerferien vorstellen.“ Allerdings unter dem Vorbehalt, dass es im Haushalt darstellbar ist.
Eswe Verkehr versuche, weitere Fahrer zu gewinnen - auch im europäischen Ausland. Man biete ihnen an, temporär nach Wiesbaden zu kommen. „Das funktioniert aber nur, wenn wir ihnen Wohnungen anbieten können“, berichtete Kowol. Das gestalte sich äußerst schwierig. Deshalb habe Eswe Verkehr jetzt das Gespräch etwa mit der Stadtentwicklungsgesellschaft (SEG) gesucht. „Preiswert wäre das nicht“, räumte Kowol ein. Eventuell könne Eswe Verkehr sich mit der Kreishandwerkerschaft zusammentun.
Eswe Verkehr will mehr eigene Fahrer ausbilden
Außerdem müsse alles getan werden, um die derzeitigen Beschäftigten zu halten. Dafür müssten sich allerdings Betriebsklima und die Zufriedenheit der Mitarbeitenden verbessern. Bekanntlich war eine anonyme Befragung schlechter ausgefallen als im Jahr zuvor. Die Krankheitsquote sei von 16,5 Prozent im Dezember auf 14,5 Prozent im April gesunken. Ein vergleichbarer Wert zu anderen kommunalen Verkehrsunternehmen, antwortete Kowol auf eine Anfrage von CDU, FDP und BLW/ULW/BIG.
In der Ausschusssitzung stellte sich die neue kaufmännische Geschäftsführerin von Eswe Verkehr, Marion Hebding, vor. Im kommenden Jahr werden viele Mitarbeitende in Rente gehen, berichtete sie. „Deshalb müssen wir die Ausbildung für den Busfahrernachwuchs forcieren.“ Zurzeit würden 35 Busfahrerinnen und Busfahrer ausgebildet. Die eigene Fahrschule von Eswe Verkehr findet Hebding „richtig gut“. Voraussichtlich ab September will Eswe Verkehr den Ausbildungsberuf „Fachkraft im Fahrbetrieb“ anbieten.