Rheingauer Weinwoche: Bordeaux neben Rheingau – passt das?

aus Rheingauer Weinwoche

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Die einen müssen arbeiten, die anderen dürfen den Wein kosten, Spaß haben alle: Wiltrud Wenning, Annegret Gable und Christiane Laubach haben Martin Schirling, Olaf Streubig und Heinz-Jürgen Hauzel am Städtepartnerschafts-Weinstand bewirtet (jeweils von links).               Foto: René Vigneron

Am Stand der Stadt Wiesbaden auf der Weinwoche gibt es Weine aus der französischen Partnerstadt Terrasson. Eine Alternative zu den heimischen Angeboten. Wir haben ihn getestet.

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WIESBADEN. Es ist eine etwas sonderbare Beschreibung für einen Wein, „durstlöschend“, angesichts der bislang hohen Temperaturen auf der „Rheingauer Weinwoche“ aber eine durchaus Verkaufsfördernde. Der trockene und leichte Rosé Cabernet Franc ist der bislang am häufigsten georderte Wein am Wiesbadener Partnerschaftsweinstand. In diesem Jahr ist dort das Weingut Château Mouchac la Rame aus der Partnerstadt Terrasson zu Gast (im Gepäck sind auch Weine zweier befreundeter Weingüter aus der Region), das Flächen in der Nähe von Bordeaux bewirtschaftet. Genauer gesagt östlich des Flusses Garonne, der sich nördlich von Bordeaux mit der Dordogne zur Gironde vereinigt.

Wie schmeckt der Wein aus Frankreich?

Sieben Weine und einen Sekt hat der Winzer nach Wiesbaden gebracht, angeboten werden sie dort federführend vom Partnerschaftsverein Wiesbaden-Bierstadt-Terrasson-Theux. Unterstützung beim Verkauf der 2200 Flaschen gibt es von den Partnerschaftsvereinen Tunbridge Wells (Großbritannien), Fondettes (Frankreich) und San Sebastian (Spanien). Und von Mitarbeitern der Stadtverwaltung. Seit Jahren werden am Stand jeweils Weine aus Partnerstädten verkauft. Der Erlös kommt dem jeweils federführenden Verein zugute. In diesem Jahr wird zum Beispiel ein Besuch von Schülern der Bierstadter Theodor-Fliedner-Schule in Terrasson unterstützt.

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Wie schmeckt der Wein aus Frankreich? Wir haben den Test gemacht und uns durch das Angebot aus Terrasson geschmeckt: Für den früheren stellvertretenden Leiter der Lokalredaktion Wiesbaden, Heinz-Jürgen Hauzel, gibt es kein Vertun: „Wenn man an einen Stand geht, der Bordeaux-Weine ausschenkt, muss man natürlich einen Roten probieren. Am besten noch einen, der im Holzfass gereift ist, wie die Nummer sieben auf der Liste des Weinguts Château Mouchac – beeindruckend, tiefrot und trocken. Zu 40 Prozent aus Merlot-Trauben, zu 60 Prozent aus Cabernet-Sauvignon.

Angesichts der 13,5 Prozent Alkohol ist er bei großer Hitze und intensiver Sonneneinstrahlung freilich mit Vorsicht zu genießen. Da geht dann eher ein Glas mehr des Domaine du Tich, einem frischen trockenen Weißen, zu je 50 Prozent aus Sauvignon und Semillon komponiert“.

Kurier-Chef Olaf Streubig hat andere Favoriten. Er mag den Sekt, als Nummer 1 auf der Karte geführt. „Ein toller Crémant mit fruchtiger Nase, aber trotzdem wunderbar trocken mit sanftem Nachhall. Ein locker, leichter Sommerwein für warme Abende auf dem Balkon – oder auf dem Weinfest – ist die Nummer 5.“ Und bei den Roten hat er einen eindeutigen Sieger, den Château les 5 Clés, ein trockener Merlot aus biologischem Anbau. „Kräftiger Brombeerduft und auch ein toller Geschmack von dunklen Früchten. Dichte Schlieren im Glas lassen einen noch höheren Alkoholgehalt als die 13,5 Volumenprozent vermuten. Dezente Tannine und lange Präsenz im Gaumen. Klasse!“

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Für den Leiter der Kurier-Lokalredaktion, Martin Schirling, ist ebenfalls der Sekt die erste Wahl. „Ein frischer, trockener Sekt nach traditioneller Methode ausgebaut, fruchtig und trotzdem trocken, genau das richtige für warme Tage auf dem Weinfest. Als Absacker vor dem Nachhauseweg empfehle ich den Château Paloy Sainte-Croix-du-Mont, einen Dessertwein von brillanter goldgelber Farbe und einem extrem fruchtigen Aroma ohne zu viel Süße, die den Mund verpappt. Das sollte aber der letzte Wein des Abends sein. Dann schläft man mit einer wunderbaren Erinnerung an Aprikose, Passionsfrucht und Honig ein.“