Personalmangel bei Eswe Verkehr: Ab Mittwoch werden Fahrer von DB Regio aus Mainz und einem privaten Busunternehmen für einige Fahrten eingesetzt. Was bedeutet das für Fahrgäste?
Wiesbaden. Ab Mittwoch, 2. November, werden DB Regio Mitte aus Mainz und die Bohr Omnibus GmbH aus Lautzenhausen im Hunsrück ausgewählte Fahrten im Liniennetz für Eswe Verkehr übernehmen. Die Zusammenarbeit ist zunächst bis Anfang März 2023 vereinbart. „DB Regio Bus übernimmt zwei Kurse auf der Linie 6 zwischen Wiesbaden und Mainz“, erklärt Eswe-Verkehr-Pressesprecher Micha Spannaus. Mit „Kurs“ ist der Fahrplan gemeint, auf dem ein Bus auf einem Linienweg unterwegs ist. DB Regio werde Busse des Wiesbadener Verkehrsunternehmens nutzen und seine Fahrerinnen und Fahrer darauf einsetzen. „Unsere Fahrgäste werden den Unterschied nicht bemerken“, sagt Spannaus.
Kein Fahrscheinverkauf in bestimmten Bussen
Anders sieht die Zusammenarbeit mit Bohr aus. Das Busunternehmen wird auf den Eswe-Linien 39 (zwischen HSK und Biebrich) und 48 (zwischen Wiesbaden und Hochheim) zum Einsatz kommen und dort vier Kurse übernehmen. Bohr setzt auf diesen Linien eigene Busse ein. „Die Fahrzeuge sehen dann nicht nur von außen etwas anders aus, sondern sie haben im Inneren auch keine Bordrechner von Eswe Verkehr“, erklärt Spannaus. Dies bedeute leichte Einschränkungen für die Fahrgäste.
„Ein Fahrscheinverkauf in diesen Bussen wird nicht möglich sein. Auch Entwertergeräte für Sammelkarten stehen nicht zur Verfügung. Wir müssen unsere Fahrgäste daher bitten, auf diesen Linien auf andere Tickets zurückzugreifen und den Fahrschein vor dem Einsteigen zu kaufen – entweder am Automaten oder über die RMV-App.“ Die Pflicht zum Erwerb eines gültigen Fahrscheins gelte weiter. Aufgrund der fehlenden Anbindung an das Informationsnetz von Eswe Verkehr wird es auch keine Haltestellendurchsagen in den Bussen geben und eine Live-Auskunft in den elektronischen Fahrgastinformationssystemen wird nicht möglich sein.
„Wir bemühen uns bereits seit vielen Monaten darum, externe Partner mit freien Kapazitäten zu finden. Die Zusammenarbeit mit DB Regio Bus und Bohr ist für uns deshalb besonders wichtig. Sie bedeutet gerade jetzt eine minimale Entlastung in einer hochangespannten Personalsituation. Die anziehende Corona-Pandemie sowie der Start der Grippesaison haben den Krankenstand wieder steigen lassen“, erläutert Spannaus. In der vergangenen Woche seien bis zu 130 Fahrerinnen und Fahrer erkrankt gewesen. Durch die Zusammenarbeit mit den Partner-Busunternehmen habe Eswe Verkehr zwölf eigene Fahrer mehr zur Verfügung. „Diese Kollegen werden jetzt dringend gebraucht, um kurzfristige Personalausfälle ersetzen zu können. Das ist die Voraussetzung dafür, um den aktuellen Fahrplan auch weiterhin stabil anbieten zu können“, betont Spannaus.
Am derzeitigen reduzierten Fahrplan ändere sich dadurch nichts. Die externen Partner kämen montags bis freitags zum Einsatz, teilt Spannaus mit. DB Regio sei bereits im Auftrag der Mainzer Mobilität auf der Linie 6 unterwegs. „Die Kollegen kennen also den Linienweg und sind grundsätzlich mit den Fahrzeugen vertraut“, so Spannaus. Die Mitarbeiter von Bohr, die eigene Fahrzeuge auf festen Linien nutzen, erhielten die erforderlichen Informationen zum Linienweg.
Die Fahrten, die von der Firma Bohr durchgeführt werden, gibt es ab diesem Dienstag als PDF-Download auf www.eswe-verkehr.de.</u>