Pilotprojekt: Menstruationsprodukte an der Diltheyschule

An der Wiesbadener Diltheyschule werden den Schülern Menstruationsprodukte wie Tampons und Binden zur Verfügung gestellt. Foto: Geerte - stock.adobe

Auf der Mädchentoilette werden künftig Tampons und Binden zur Verfügung gestellt. Das soll helfen, das Thema Periode zu entstigmatisieren.

Anzeige

WIESBADEN. An der Wiesbadener Diltheyschule startet am Freitag ein Pilotprojekt, das der Stadtschülerinnen- und Stadtschülerrat (SSR) und das Jugendparlament (JuPa) auf die Beine gestellt haben. In Zusammenarbeit mit der Schülervertretung des Gymnasiums werden Tampons und Binden auf der Mädchentoilette im Oberstufengebäude zur Verfügung gestellt. Das Pilotprojekt wird von SSR und JuPa finanziert.

Liah Kaiser, stellvertretende Vorsitzende des JuPa erläutert: „Die Periode ist Teil des Alltags von Menstruierenden. Unser Projekt leistet einen Beitrag zur Entstigmatisierung der Periode und kann insbesondere das Selbstbewusstsein jüngerer Schülerinnen stärken.“ „Die kostenlose Bereitstellung von Menstruationsprodukten stellt eine Bereicherung und Erleichterung im Alltag Menstruierender dar und alle Schülerinnen, mit denen wir gesprochen haben, teilen dieses Anliegen“, erklärt Stadtschulsprecher Shayan Mirmoayedi.

Anzeige

Antrag an Stadt, kostenlose Produkte zur Verfügung zu stellen

Nicht zuletzt bietet die Bereitstellung eine Entlastung für Schülerinnen aus einkommensschwachen Familien und mindert Mehrkosten, die menstruierende Personen für ihre Periode zahlen müssen. In anderen Ländern wie in Schottland oder Neuseeland, aber auch in Deutschland, etwa am Gymnasium in Wasserburg und an der Hochschule in Merseburg, laufen bereits solche Projekte. Der Stadtschülerinnen- und Stadtschülerrat und das Jugendparlament sind davon überzeugt, dass die Stadt Wiesbaden diesen vorbildlichen Beispielen folgen sollte, und haben einen Antrag verfasst, in dem die Stadt aufgefordert wird an allen weiterführenden Schulen kostenlos Tampons und Binden auf den Schultoiletten zur Verfügung zu stellen. Im Vorfeld haben wir diese Forderung auch allen großen demokratischen Parteien in Wiesbaden vorgelegt und sind auf große Zustimmung gestoßen. Über den JuPa-Antrag wird nun in den entsprechenden Ausschüssen beraten.

„Wir freuen uns über die Zustimmung aus dem politischen Wiesbaden, fordern nun aber eine zügige Umsetzung”, erklären Mirmoayedi und Kaiser.

Von red