
Der farbenfrohe Zebrastreifen in der Burgstraße sollte ein Zeichen für Gleichberechtigung und Akzeptanz sein. Schon nach einem Tag ist er beschmiert. Volt zeigt sich bestürzt.
Wiesbaden. Es hat keine 24 Stunden gedauert, schon wurde der neue Regenbogen-Zebrastreifen in der Burgstraße beschmiert. Nach Angaben der Polizei Wiesbaden wurden die wellenförmigen Kritzeleien gegen 4 Uhr am Donnerstagmorgen gemeldet. Wegen des Verdachts einer queerfeindlichen Straftat wurde Strafanzeige gestellt. Die Kriminalpolizei ermittelt. Erst am Mittwoch hatte die Stadt den farbenfrohen Streifen anlässlich des am Samstag in Wiesbaden stattfindenden Christopher-Street-Days als Zeichen für Gleichberechtigung aufgetragen.
„Eine Gesellschaft, in der jeder Mensch gleiche Rechte und Chancen hat, unabhängig von seiner sexuellen Orientierung und Geschlechtsidentität, ist eine Aufgabe, die uns alle angeht. Wir stehen für eine bunte und gleichberechtigte Gesellschaft und erklären uns solidarisch mit der LSBT*IQ-Community in der Stadt“, erklärt Gleichstellungsdezernentin Christiane Hinninger (Grüne) in einer Pressemitteilung den Hintergrund der Zebrastreifen-Aktion. Wiesbaden lebe seine Vielfalt offen und ganz selbstverständlich. Das wolle die Stadt nicht nur zu Anlässen wie dem Christopher-Street-Day zeigen, sondern an jedem Tag im Jahr. Jetzt überdecken schwarze Schmierereien den farbenfrohen Regenbogen.
Die Partei Volt zeigt sich nach dem Vorfall in einer Pressemitteilung bestürzt. Fraktionsvorsitzende Janine Vinha vermutet eine homophobe Intention hinter den Schmierereien: „Es ist traurig und schockierend zu sehen, dass es immer noch Menschen gibt, die Hass und Intoleranz verbreiten wollen. Wir lassen uns jedoch nicht einschüchtern. Im Gegenteil: Wir werden unsere Stimmen erheben und deutlich machen, dass Diskriminierung in unserer lebenswerten Stadt keinen Platz hat.“
Die Polizei bittet um Zeugenhinweise. Diese können unter der Telefonnummer 0611-3450 eingereicht werden.