Wiesbadener Kitas bekommen Kommunikations-App

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Keine Zettel von der Kita mehr, sondern alle Infos per Klick: Das soll eine Kommunikations-App für Kitas bringen.

Mithilfe einer App soll der Alltag in der Kita optimiert und viel Zeit gespart werden. Wann diese für die 42 städtischen Kitas in Wiesbaden kommt und was sie kann.

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Wiesbaden. Schließzeiten, der Essensplan und die Anmeldung für den nächsten Elternabend – was für Eltern von Kindergartenkindern im Alltag wichtig zu wissen ist, soll mittels einer App organisiert werden können, wenn im Sommer ein neues Kita-Jahr beginnt. Was eine Kommunikations-App den 42 städtischen Kindertagesstätten in Wiesbaden bringen soll, deren Einführung die Stadtverordnetenversammlung beschlossen hat, erklärt Sozialdezernent Christoph Manjura (SPD).

„Im Wesentlichen geht es um die Schaffung einer zusätzlichen und niedrigschwelligen Kommunikationsmöglichkeit zwischen den Eltern und der Kindertagestätte sowie unter den Eltern“, sagt er. Die App soll ein zusätzliches Werkzeug sein, „um Kommunikation und Austausch zu ermöglichen“ – neben den so wichtigen Gesprächen, die real oft zwischen Tür und Angel geführt werden, wenn Eltern ihre Kinder in die Kita bringen oder abholen.

Digitalisierung spart Zeit

Des Weiteren bestehe in der App die Möglichkeit zur Einrichtung von Chatgruppen – möglicherweise der Eltern einer Gruppe oder der Elternbeiräte einer Einrichtung. „Hierüber könnte ein freiwilliger sowie datenschutzkonformer Austausch der Beteiligten erfolgen.“

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Sinn und Zweck einer solchen App ist es, Vorgänge vereinfachen und Zeit zu sparen, die in der Kita und im Zusammenspiel mit den Kindern so kostbar ist.

„Nicht immer ist es möglich oder auch nötig, in einem persönlichen Gespräch Informationen auszutauschen“, hält Manjura fest. Beispiel: die Krankmeldung eines Kindes. Bisher erfolge eine solche durch die Eltern per Telefon oder E-Mail. „Das führt dazu, dass eine Person des Kita-Personals von der Öffnung bis durchschnittlich 9 Uhr am Telefon Krankmeldungen entgegennimmt.“ Mit einer App wiederum erfolge die Meldung schnell und unkompliziert auf direktem Wege zu den Erzieherinnen und Erziehern in den jeweiligen Gruppen und an die entsprechenden Leitungen.

„Warum muss eine Erzieherin die ersten Stunden des Arbeitstages am Telefon verbringen, um die Krankmeldungen der Kinder in Empfang zu nehmen, anstatt die Zeit mit den Kindern zu nutzen?“, verdeutlicht Manjura, warum eine Kita-App vonnöten ist. „Eine Kita-App kann vieles schneller und unkomplizierter machen und Zeit für die wesentlichen und maßgebenden Tätigkeiten der Erzieherinnen und Erzieher schaffen, da die Zeitkomponente für administrative Tätigkeiten reguliert wird.“

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Alle Gruppenräume brauchen WLAN

Erzieher und Eltern, sie sollen entlastet werden durch eine App. Dafür ist es notwendig, die entsprechende Infrastruktur zur Nutzung der App in sämtlichen Gruppenräumen der städtischen Einrichtungen bereitzustellen. „Das bedeutet konkret, dass sämtliche Gruppenräume über WLAN verfügen, bestehende Endgeräte für die Nutzung der App kalibriert und etwaige neue Endgeräte beschafft werden“, sagt Manjura.

Und was ist mit den freien Trägern? „Hier entscheidet jeder Träger für sich, ob er eine Kita-App beschaffen möchte oder nicht. Wir wissen jedoch, dass viele freie Träger in Wiesbaden bereits solche Systeme erfolgreich und zur großen Zufriedenheit aller Nutzerinnen und Nutzer einsetzen“, sagt Manjura.

Für die Nutzung einer Kommunikations-App seien verschiedene Systeme von diversen Anbietern in sechs städtischen Kitas erprobt worden. Mit Erfolg: „Alle Beteiligten, sowohl Eltern als auch die Kolleginnen und Kollegen der Kitas, waren sich im Ergebnis einig, dass eine Kita-App eine gute Sache ist“, hält Manjura fest.