Kein „Stein der Weisen“ in Schierstein

Heimlich hingestellt: Der „Stein des Sherto“ am Hans-Römer-Platz. Foto: Walter Richters
© Walter Richters

Der „Stein der Weisen“ war das nicht, was die „Interessengemeinschaft sauberer und schöner Schiersteiner Hafen“ da am Hans-Römer-Platz platziert hat. Dieser nämlich,...

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WIESBADEN. Der „Stein der Weisen“ war das nicht, was die „Interessengemeinschaft sauberer und schöner Schiersteiner Hafen“ da am Hans-Römer-Platz platziert hat. Dieser nämlich, der unedle Metalle in edle verwandeln sollte (nach der Vorstellung der Alchimisten im 1. bis 3. Jahrhundert), wirkt gegen Disharmonien. Der Stein, von dem hier die Rede ist, hat allerdings das Gegenteil bewirkt. Er sorgt für Ärger.

Aber der Reihe nach: Ganz überraschend liegt am Samstag ein großer Stein auf dem Platz am Hafen. Versehen mit einer Erklärung, das sei der „Stein des Sherto“ und führe auf den Ursprung Schiersteins zurück. Wasser sprudelt auch aus dem Quellstein. „Wir hoffen, dass wir auf eine große Zustimmung der Schiersteiner Bürger für dieses Stilelement stoßen“, schreiben die Initiatoren in einer Pressemitteilung.

Ob der Stein den Schiersteinern gefällt oder nicht, spielt allerdings keine Rolle, denn er muss so schnell wie möglich wieder weg, weil die, die ihn dorthin gebracht haben, niemanden vorher informiert, geschweige denn um eine Genehmigung gebeten hatten. Bei der Stadt hat man jetzt rekonstruiert, dass die Installation wohl am Samstag früh morgens noch bei Dunkelheit angebracht wurde. Mit großem Aufwand, denn erstens ist das Ding sehr schwer, zweitens sprudelt auch noch Wasser aus dem Stein. Das funktioniert nur, weil die Aufsteller im Hafenbecken eine Pumpe installiert, einen Schlauch ins Regenwasserrohr eingeführt, den Stein mit einer Folie versehen, wohl angebohrt und mit dem Schlauch bestückt haben. „So etwas geht einfach nicht“, ärgert sich Lars Jauernik vom Tiefbauamt, der der Initiative eine E-Mail geschrieben hat mit der Aufforderung, den Stein des Anstoßes „unverzüglich“ zu entfernen. Am Donnerstag haben die Stein-Aufsteller reagiert, weil ihnen das Ganze wohl doch zu heikel wurde. „Alle technischen Geräte haben wir schon abgebaut. Und der Stein selbst wird am Freitag mit einem Kran abgeholt“, kündigt Heinz Bähr, einer der drei Initiatoren, an. Die „ad hoc“-Aktion sollte nur eine „Erprobung“ sein, beteuert Bähr. Die ging allerdings ziemlich schief.