Junge ertrinkt in Wiesbadener Schwimmbad

Der Eingangsbereich des Kleinfeldchen Schwimmbads in Wiesbaden.

Während des Schwimmunterrichts ist ein 14-jähriger Junge im Schwimmbad Kleinfeldchen ertrunken. Der Bademeister versuchte noch, ihn zu reanimieren. Jetzt ermittelt die Polizei.

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Wiesbaden. Ein tragischer Unfall erschüttert die Schulgemeinschaft der Gutenbergschule: Ein Siebtklässler ist am 17. Mai beim Schwimmunterricht im Hallenbad des Kleinfeldchens ertrunken. Nach Informationen dieser Zeitung war der 14-Jährige Mitglied im Schwimmverein und ein guter Schwimmer. Er soll jedoch unter einer schweren Krankheit gelitten haben. Jetzt ermittelt die Polizei, ob die begleitenden Lehrkräfte ihre Aufsichtspflicht verletzt haben.

Nach dem Vorfall hätten die Lehrkräfte sofort die Wiederbelebung eingeleitet, berichtet die Leiterin des Staatlichen Schulamts, Ursula Schmieden. Der Junge starb jedoch am vergangenen Wochenende im Krankenhaus. „Ein sehr tragisches Ereignis“, sagt Schmieden. „Wir trauern mit den Eltern und der Schulgemeinde.“ Die Schulpsychologie begleite Schüler, Lehrer und Eltern nun bei der Verarbeitung.

Sensoren sollen Schwimmer in Gefahr erkennen

Laut dem Leiter des Bäderbetriebs Mattiaqua, Thomas Baum, fand der Vorfall in der Trainingshalle statt. Hier werde nur Schwimmunterricht von Schulen und Vereinen angeboten. „Sie stellen die Aufsicht selbst“, so Baum. Nach dem tragischen Vorfall hätten allerdings die Schwimmmeister sofort bei der Reanimation unterstützt. Anders als in der öffentlichen Schwimmhalle ist das Becken in der Trainingshalle nicht mit Künstlicher Intelligenz ausgestattet. Seit 2020 läuft dazu ein Modellprojekt im Hallenbad des Kleinfeldchen. Sensoren sollen den Ertrinkungstod verhindern helfen, indem sie unnatürliche Bewegungsmuster erkennen und melden. Erst vor drei Wochen war verkündet worden, dass sich das Projekt bewährt habe. Sukzessive sollen im ganzen Bad Sensoren installiert werden, kündigt Baum an.

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