Ist es richtig, das Projekt Nord Stream 2 zu stoppen?

Blick auf Rohrsysteme und Absperrvorrichtungen in der Gasempfangsstation der Ostseepipeline Nord Stream 2 in Mecklenburg-Vorpommern.  Foto: dpa

Die umstrittene Pipeline ist fertig - wird aber wegen der Eskalation Russlands vorerst nicht in Betrieb gehen. Was Wiesbadener zum Ukraine-Konflikt sagen.

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WIESBADEN. Nach der Aggression in der Ostukraine kann Russlands Präsident Wladimir Putin milliardenschwere Geschäfte mit der Ostsee-Gaspipeline Nord Stream 2 erst einmal abschreiben. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) stoppte am Dienstag das Genehmigungsverfahren für das Projekt.

Links: Karina Kleber. Rechts: Salvatore Rapisarda. Foto: Frozan Akan
Links: Karina Kleber. Rechts: Salvatore Rapisarda. (© Frozan Akan)
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Karina Kleber (31): Ich glaube, dass diese Sanktionen ein Machtkampf zwischen Europa und Russland sind. Deutschland muss andere Wege finden, um Russland zu stoppen. Mein Vertrauen hat die Regierung. Ich befürchte, dass die Strom- und Gaspreise steigen werden.

Salvatore Rapisarda (42): Unter den aktuellen Bedingungen finde ich den Stopp gut. Sie hätten das schon früher machen sollen, dann hätte es die Spannungen nicht gegeben. Das wird sich aber bald wieder legen, weil keiner Krieg will. Mehr als Sanktionen kann man nicht machen.

Links: Nils Nolte. Rechts: Lothar Rheintgen. Foto: Frozan Akan
Links: Nils Nolte. Rechts: Lothar Rheintgen. (© Frozan Akan)

Nils Nolte (51): Nord Stream 2 war schon immer umstritten, deswegen ist die Sanktion richtig. Jede Art von Energie-Abhängigkeit ist für uns schwierig. Dennoch sollte man von weiteren Sanktionierungen absehen. Ein hohes Maß an Diplomatie wäre hier angesagt.

Lothar Rheintgen (72): Das war doch klar, dass das so kommt. Ich finde es schade, weil wir ja abhängig sind von dem Gas. Nicht nur die Deutschen, sondern auch halb Europa. Nun werden die ganzen Europäer darunter leiden. Wir müssen jetzt schauen, wo wir Brennstoff herkriegen.

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Von Frozan Akan