Fridays for Future: Auch Wiesbaden streikt für das Klima

Etwa 3000 Teilnehmer verzeichnete die Protestaktion in Wiesbaden.  Foto: Kai Schmidt

Am Freitagmorgen zogen laut Polizeiangaben rund 3000 Demonstranten vom Luisenplatz zum Wiesbadener Hauptbahnhof, um für mehr Klimaschutz zu demonstrieren.

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WIESBADEN. Sie trugen Banner mit Parolen wie „Unser Planet ist unser Zuhause“ und „Was sind die Koordinaten von Planet B?“ Der Protestzug verlief friedlich und ohne Zwischenfälle.

Bereits am Donnerstag hatten sich Aktivisten auf dem Luisenplatz vor dem Kultusministerium eingefunden, um den in Wiesbaden tagenden Amtschefs der Kultusminister Druck zu machen. Dazu kampierten laut Veranstalter bis zu 250 Personen auf dem Luisenplatz. „Uns Jugendlichen ist es wichtig, was mit unserer Zukunft passiert, und wir wollen erreichen, dass es den Ministern auf Landes- und auf Bundesebene auch wichtig ist“, sagte Emely Dilchert, Organisatorin von „Fridays for Future“ in Wiesbaden.

Am Hauptbahnhof angekommen, löste sich gegen 11.45 die Wiesbadener Versammlung auf. Ein Teil der Demonstranten fuhrt mit dem Zug nach Kastel, um sich dem Mainzer Marsch über die Theodor-Heuss-Brücke anzuschließen. Dieser traf am Mainzer Gutenbergplatz auf zwei weitere Demonstrationszüge zur dortigen Abschlusskundgebung. An den Demonstrationszügen nahmen erstmals nicht nur Schüler, sondern auch Eltern, Arbeitnehmer und Wissenschaftler teil. Auch Unternehmen hatten zum Klimastreik aufgerufen.

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"Fridays for Future"-Aktivisten am Luisenplatz in Wiesbaden.
"Fridays for Future"-Aktivisten am Luisenplatz in Wiesbaden.
"Fridays for Future"-Aktivisten am Luisenplatz in Wiesbaden.
"Fridays for Future"-Aktivisten am Luisenplatz in Wiesbaden.
"Fridays for Future"-Aktivisten am Luisenplatz in Wiesbaden.
"Fridays for Future"-Aktivisten am Luisenplatz in Wiesbaden.
"Fridays for Future"-Aktivisten am Hauptbahnhof in Wiesbaden.
"Fridays for Future"-Aktivisten am Hauptbahnhof in Wiesbaden.
"Fridays for Future"-Aktivisten am Hauptbahnhof in Wiesbaden.
"Fridays for Future"-Aktivisten am Hauptbahnhof in Wiesbaden.
"Fridays for Future"-Aktivisten am Hauptbahnhof in Wiesbaden.
"Fridays for Future"-Aktivisten am Hauptbahnhof in Wiesbaden.
"Fridays for Future"-Aktivisten am Hauptbahnhof in Wiesbaden.

Die Demonstranten trugen Schilder und teils riesige Banner mit klaren, an die Politik gerichteten Botschaften. Zu lesen waren Forderungen wie „Fliegen – Klimakiller Nr. 1“, „Kerosin besteuern“, „Ja zur City-Bahn!“oder „Klimaschutz für unsere Zukunft“. Unter den Demonstranten waren auch Vertreter von Initiativen, Parteien und Vereinen, darunter „Greenpeace“, „Vegans for Future“, „Die Partei“ und „Parents for Future“.

Erst in Wiesbaden, dann in Kastel und Mainz

„Parents for Future“ ist ein Zusammenschluss von Erwachsenen, die solidarisch zur globalen „Fridays For Future“-Jugendbewegung steht. Die Mainzer Ortsgruppe hatte die Protestaktion auf der anderen Rheinseite organisiert. Über den Andrang von bis zu 1500 Teilnehmern beim „Sternmarsch“ freute sich Susanne Vogel-Kugelstadt von „Parents for Future“. „Das Thema Klima- und Umweltschutz wurde viele Jahre, wenn nicht Jahrzehnte, verschlafen. Die Leute machen mit ihrer Teilnahme deutlich, dass sie endlich Ergebnisse sehen wollen.“

Sie betonte, dass man die Forderungen von „Fridays for Future“, etwa die Einhaltung des Pariser Klimaabkommens, nur gemeinsam umsetzen und durch gemeinsame Anstrengungen erreichen könne. In diesem Zusammenhang erklärte sie das Ziel von „Parents for Future“ für den Kasteler Demonstrationsteil eindeutig für erreicht. „Wir wollten heute nicht nur Kinder und Jugendliche zur Teilnahme bewegen, sondern Personen aller Generationen. Das ist uns gelungen.“ Noch längst nicht gelungen sei es, die Treibhausgas-Emissionen weiter und langfristig zu reduzieren. „Dafür braucht es neben der Mobilitätswende ebenso eine veränderte Nahrungsmittelproduktion. Außerdem muss jeder seinen Energieverbrauch auf den Prüfstand stellen“, sagte die Klimaschützerin.

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Kurz bevor die Kasteler und die aus der Innenstadt strömenden Aktivisten mit ihrem Marsch über die Theodor-Heuss-Brücke starteten, trat eine „Parents for Future“-Rednerin vor die Demonstranten. Sie forderte von der Politik ein sofortiges Handeln und entsprechende Klimaschutzmaßnahmen. „Effektiv und zielführend müssen sie sein“, erklärte sie. „Bis es so weit ist, unterstützen wir die friedlichen Aktionen von ,Fridays for Future‘“. Insgesamt führten beim Mainzer „Sternmarsch“ drei Demonstrationen durch die Innenstadt. Vom Kasteler Bahnhof aus starteten vor allem Schüler und von der Uni aus Studenten und Wissenschaftler in Richtung Gutenbergplatz. Dort trafen die Teilnehmer zu einer Abschlusskundgebung mit weiteren Protestgruppen zusammen.