Flashmob für Frieden in Europa: Wiesbadener tanzen gemeinsam

Bei den gut 500 Schülerinnen und Schülern auf dem Schlossplatz sitzt jeder Tanzmove des Flashmobs.

Hessens Europaministerin Lucia Puttrich lädt zum Tänzchen und gut 500 Schüler folgen ihr auf den Wiesbadener Schlossplatz. Denn es geht um nicht weniger als den Frieden in Europa.

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Wiesbaden. Ganz schön voll ist der Platz zwischen Rathaus und Landtag. Voll mit Schülerinnen und Schülern vieler Wiesbadener Schulen, die dem Aufruf der Hessischen Europaministerin Lucia Puttrich gefolgt waren, sich am „Flashmob“ anlässlich der Europawochen zu beteiligen, um ein Zeichen für ein friedliches und geeintes Europa zu setzen. Fast 500 Tänzer werden offiziell gezählt. Ein Teil der Schülerinnen und Schüler trägt blaue oder gelbe Kleidung. Nicht nur diejenigen, die eines der verteilten blauen T-Shirts mit den gelben Sternen erhalten haben. Und mit liebevoll gemalten Plakaten weisen die Europaschule, die Hebbelschule, die Blücherschule, die Mittelstufenschule Dichterviertel, die Elly-Heuss-Schule, die Riehlschule auf ihre Gruppen hin.

Damit beim Flashmob alles klappt, haben alle nach einem Video, aufgenommen von der Kelkheimer Taunus Tanzschule von Motsi Mabuse und ihrem Mann Evgenji Voznyuk, die Tanzschritte und Bewegungen üben können. „So war das leicht zu lernen und Spaß gemacht hat es auch“, waren sich Emilia, Sara und Charlotte aus der 4b der Europaschule einig. Geübt haben sie einige Mal in der Schule und auch zu Hause. Und jetzt warten sie gespannt, bis es endlich in der großen Gruppe losgehen wird.

Alle tanzen zu „Sunshine“ von „One Republic“

Pünktlich um 14 Uhr beginnt die Aktion. Hessens Europaministerin – ebenfalls in blauer Jacke und Sternen-T-Shirt, freut sich über die vielen Mittänzerinnen und -tänzer. „Ihr seid klasse!“, ruft sie den Flashmobbern zu. „Es war ja das erste Mal, dass wir zu so etwas aufgerufen haben und wir wussten nicht wie die Resonanz sein würde, aber es ist ein tolles Bild.“ Mit einem „Legt los!“ gibt sie den Startschuss zum ersten Durchgang des Flashmobs. Und kaum ertönen die ersten Klänge von „Sunshine“ von „One Republic“, verwandelt sich der Schlossplatz in einen Open-Air-Dancefloor.

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Auf und vor den Stufen der Rathaustreppe tanzen Evgenij Voznyuk und sein zehnköpfiges Tanzschulteam mit, aber eine Unterstützung brauchen die jungen Tänzerinnen und Tänzer nicht. Da sitzen die Schritte ebenso perfekt, wie die Armbewegungen – bei den Grundschülern ebenso, wie bei den Mittänzern der weiterführenden Schulen. „Ein cooler Tanz“, finden auch die Schüler Nedal und Orlando von der Mittelstufenschule, „und ein tolles Erlebnis“. Der ganze Platz bewegt sich synchron im Rhythmus. Und mit großer Leidenschaft und Freude sind nicht nur die Schüler, sondern auch die Lehrerinnen und Lehrer dabei. Auch sie haben offensichtlich tüchtig mitgeübt.

Unter der Begleitung eines Saxofon-Quartetts der Wiesbadener Musik- und Kunstschule wird gemeinsam die Europa-Hymne gesungen. Der Text steht – das erleichtert allen das Mitsingen – auf den Postkarten, die gleich anschließend mit Luftballons in den sonnigen Frühlingshimmel geschickt werden. „Europa ist eure Zukunft und es ist eine wichtige Botschaft, dass, wenn man etwas gemeinsam macht, auch etwas Tolles dabei herauskommt“, unterstreicht die Ministerin. „Behaltet Europa im Herzen.“

Weil einmal keinmal ist ...

Und weil es so schön war und weil einmal, ja bekanntermaßen keinmal ist, gibt es zum Schluss noch eine zweite Tanzrunde. „5-4-3-2-1“, zählen alle ganz laut mit, dann setzt die Musik wieder ein und der Schlossplatz wird ein weiteres Mal zur Tanzbühne, bis sich nach dem Verklingen der Musik der Schlossplatz nach und nach wieder leert, als hätte es nie einen Flashmob gegeben.