Familiär und etwas anders – der ZR6-Weihnachtsmarkt

Der Weihnachtsmann darf beim ZR6-Weihnachtsmarkt natürlich nicht fehlen. Foto:  Volker Watschounek

Gut besucht war der Weihnachtsmarkt des Studio ZR6 (Zietenring 6) in Wiesbaden. In der Kulturstätte war für jeden etwas dabei – und man unterstützte noch die „Obdachlosen-Hilfe“.

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WIESBADEN. „Voll glücklich“ sind vier junge Leute auf dem Weihnachtsmarkt im Studio ZR6 (Zietenring 6), einer im vergangenen Jahr eröffneten Kulturstätte für Kleinkunst, Kabarett und Konzerte: „Dieser Markt ist familiär, bietet für alle Generationen etwas, belebt das Viertel und fördert den Zusammenhalt im Kiez“, sagen Annalena Krost und Sebastian Jansen.

Zehn Prozent der Einnahmen für die „Obdachlosen-Hilfe“

Genauso begeistert äußert sich ein Eintracht-Fan, der sich auf einen schönen Nachmittag freut: Vor dem Fußballspiel will er mit seinem Freund noch einen heißen Äppler trinken. Ihm gefalle, dass hier Stände und Atmosphäre anders seien als auf üblichen Weihnachtsmärkten und sich alle Lokale aus dem Westend beteiligten. Dementsprechend vielfältig ist das kulinarische Angebot für die zahlreichen Besucher: Bei „Josephine“ gibt es beispielsweise Gemüsesuppe und polnische Schnäpse, bei „Mama of Africa“ Kichererbsensuppe und eine Kaffeezeremonie, bei „Les Deux Dienstbach“ Crêpes oder mit Ziegenkäse gratinierte Landbrotschnitten. Alle Teilnehmer führen insgesamt 20 Prozent ihrer Einnahmen ab, zehn Prozent davon an den Kulturverein, der dem Studio angeschlossen ist und vom Eigentümer des Hauses, Sascha Burjan, gegründet wurde – „für ein familiäres Miteinander und für die Organisation und Durchführung von Projekten in verschiedenen Bereichen“.

Burjan freut sich sehr über den regen Besuch des von ihm initiierten Markts. Von einer Besucherin auf Wohnungen und Studio angesprochen, kann er voller Stolz mitteilen, dass alles vermietet und das Studio 2019 bereits ausgebucht sei.

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Wie gut die Idee zur Förderung von kulturellem und sozialem Leben im Wiesbadener Westend ankommt, zeigt unter anderem der ehrenamtliche Einsatz seiner Mieter beim Weihnachtsmarkt. „Wir wollen Spaß haben, aber auch etwas Gutes tun.“ So sammele man in diesem Jahr zugunsten der Privatinitiative „Obdachlosen-Hilfe Wiesbaden“. Sie war von Holger Markus Friedrich Rothleitner und Nicole Fath auf Facebook ins Leben gerufen worden, um Betroffene „regional, bedarfsorientiert, direkt und nachhaltig“ zu unterstützen. Das fördert man in diesem Jahr mit den verbleibenden zehn Prozent der ZR6-Weihnachtsmarkt-Einnahmen.

Für Unterhaltung sorgen unter anderem die Clown-Doktoren. Zudem gibt es „alles im Vintage-Look, was Frauen glücklich macht” bei Anna Gardner, Delight, selbst gestrickte Mützen vom „Schwarzen Schaf”, die aufgrund des nass-kalten Wetters auf großes Interesse stoßen, oder auch selbstgemachte indianische Kultobjekte der Kinder-Yogalehrerin Maia Vinagre: In ihren Handarbeiten sollen sich böse Träume verheddern.