Um sich einer Kontrolle auf der Raststätte Medenbach an der A3 zu entziehen, ist ein Schweizer davongerast – von Hessen nach Bayern und Rheinland-Pfalz. Doch davon kam er nicht.
Wiesbaden. Er ist durch drei Bundesländer und teilweise mit 220 km/h geflohen – gebracht hat es ihm nur noch weitere Strafanzeigen: Ein 50-jähriger Schweizer wollte sich Samstagnacht offenbar einer weiteren Kontrolle entziehen. Wie die Polizei berichtet, hatten andere Fahrer den Mann gemeldet, weil er in Schlangenlinien über die A3 gefahren war. Eine Streife machte ihn schließlich auf der Raststätte Medenbach ausfindig und kontrollierte den Mann. Ein Atemalkoholtest verlief zwar negativ – ein Drogentest allerdings positiv.
Als die Polizisten den Schweizer darauf ansprachen, sprang dieser in seinen Jeep, verriegelte die Türen und raste über den Grünstreifen auf die Autobahn. Bei dem Versuch, das zu verhindern, verletzte sich einer der Polizisten leicht. Der 50-Jährige raste in Richtung Süden und warf dabei mehrere Gegenstände aus seinem Auto, wobei der Streifenwagen beschädigt wurde.
Mann fährt mehrfach in den Gegenverkehr
Der Schweizer überquerte zunächst die Landesgrenze nach Bayern, verließ die Autobahn und fuhr dann auf der B26 in Richtung Aschaffenburg. Dabei fuhr er mehrfach in den Gegenverkehr und gefährdete andere Fahrer. In Babenhausen wendete er, überfuhr mehrere rote Ampeln, fuhr in Seligenstadt wieder auf die A3 auf – diesmal in Richtung Köln. Ein Polizeihubschrauber dokumentierte die Fahrmanöver des Schweizers. Laut Polizei fuhr der Mann mit stark überhöhter Geschwindigkeit durch eine Baustelle, überholte andere Fahrer rücksichtslos und kollidierte mit einer Baustellenabsperrung. Er erreichte bis zu 220km/h.
Nachdem er die Landesgrenze von Rheinland-Pfalz passiert hatte, fuhr der 50-Jährige plötzlich von der Autobahn ab und hielt auf einem Rastplatz. Freiwillig verließ er seinen Jeep jedoch nicht; die Türen wurden gewaltsam geöffnet. Bei der Festnahme leistete der Mann laut Polizei Widerstand und wurde dabei leicht verletzt. Bei einer Durchsuchung des Autos fand die Polizei eine geringe Menge Drogen. Die Einsatzkräfte stellten den Jeep und den Führerschein des Schweizers sicher. Nun wird geprüft, ob er gegen die Zahlung einer Sicherheitsleistung wieder auf freien Fuß gesetzt wird.
Bei dem Einsatz wurden die Polizeikräfte aus Hessen von Kolleginnen und Kollegen aus Bayern und Rheinland-Pfalz unterstützt.