Eswe Verkehr streicht Wiesbadener Buslinie 2

Die Zentrale von Eswe Verkehr in Wiesbaden Foto: Lukas Görlach

Noch bis September entfallen die Fahrten von und nach Sonnenberg. Das sorgt auch im Ortsbeirat für Kritik.

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WIESBADEN. Überfüllte Busse in den frühen Morgenstunden, Schüler, die sich in die Fahrzeuge drängen müssen, um rechtzeitig beim Unterricht zu sein – nun hat Eswe Verkehr bis zu den Sommerferien die Linie 2 aus Sonnenberg gestrichen und verschlimmere somit laut einer Leserin die Lage für die Kinder und Jugendlichen.

„Hintergrund der Einschränkung ist, dass uns derzeit nicht genug Fahrpersonal zur Verfügung steht, um das komplette Fahrplanangebot auf die Straße bringen zu können. Deshalb gilt derzeit ja auch auf den Linien 1, 4, 8 und 14 der Ferienfahrplan“, teilt Micha Spannaus, Pressesprecher von Eswe Verkehr, mit. „Außerdem müssen wir aufgrund des 9-Euro-Tickets Reservepersonal vorhalten, um kurzfristig auf die steigende Nachfrage auf einzelnen Linien reagieren zu können“. Man wisse, dass die Linie 2 vor allem im Schülerverkehr sehr wichtig sei und arbeite derzeit intensiv daran, die Einschränkungen im Fahrplan nach den Sommerferien zurücknehmen zu können. „Das wird allerdings alles andere als einfach und wir können derzeit keine Prognose abgeben, ob uns dies auch gelingen wird“, so Spannaus.

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Linie 2 soll komplett neu konzipiert werden

Aber nicht nur Eltern und Schüler stehen der Streichung der Buslinie kritisch gegenüber, auch der Ortsbeirat Sonnenberg befasst sich bereits mit dem Thema. „Auf Initiative der CDU-Fraktion im Ortsbeirat Sonnenberg hat dieser sich in seiner jüngsten Sitzung am 17. Mai mit dem Thema Fahrplanreduzierung der Linien 2 und 8, die in Sonnenberger Siedlung Eigenheim fährt, befasst, nachdem es Beschwerden aus der Bürgerschaft gab“, sagt Stefan Bauer (CDU), Ortsvorsteher von Sonnenberg. Auch Bauer bestätigt, dass die Linie 2 ausschließlich an Schultagen zur Verstärkung der Linie 16 verkehre. Laut einiger Bürger komme es dann mitunter vor, dass Fahrgäste nicht mitgenommen werden können. „Aktuell setzen wir bereits auf der Linie 16 verstärkt Gelenkbusse ein, um im morgendlichen Verkehr möglichst viel Kapazität anbieten und somit den Wegfall der Linie 2 bestmöglich kompensieren zu können“, heißt es von Eswe Verkehr. Bauer sei es absolut unverständlich, wie man mit solch einer Vorgehensweise mit dem 9-Euro-Ticket zum Umstieg vom Auto auf den Bus animieren wolle.

Im Mobilitätsausschuss kündigte die Leiterin der Grundsatzplanung von Eswe Verkehr, Sandra Beege, an, dass die Linie 2 mit der Fortschreibung des Nahverkehrsplans völlig neu konzipiert wird. Sie stamme von 1969, und es habe keinen Sinn, sie in dieser Form fortzuführen.