In den 70er Jahren war es ein wenig beachteter Comic, doch dann wurden die Prärie-Abenteuer des kleinen Sioux zielgruppengerecht für das Fernsehen aufbereitet und die...
WIESBADEN. In den 70er Jahren war es ein wenig beachteter Comic, doch dann wurden die Prärie-Abenteuer des kleinen Sioux zielgruppengerecht für das Fernsehen aufbereitet und die Erfolgsgeschichte nahm ihren Lauf: Zehn Jahre ist es her, dass der Kinderkanal Kika die erste Folge der Zeichentrickserie „Yakari“ ausstrahlte – heute besitzt der tierliebe Indianerjunge, der aufregende Abenteuer mit vierbeinigen oder geflügelten Präriebewohnern erlebt, einen unangefochtenen Kultstatus.
Neunjähriger spielt souverän den Titelhelden
Nun hat es der kleine Sioux-Indianer in einer Uraufführung auf die Bühne geschafft: „Yakari und Kleiner Donner“ ist seit gestern als Pferdeshow mit Schauspielern und Akrobaten im Indianerzelt auf dem Festplatz Gibber Kerb zu erleben.
Der erst neunjährige Alfons Wille führt souverän als Titelheld durch die Geschichte, die ihren Anfang im idyllischen Land der großen Seen nimmt, wo die Sioux im Einklang mit der Natur leben. Leider ist Yakari noch zu klein für ein eigenes Pferd und wird stattdessen zum Beerensammeln mit seiner besten Freundin Regenbogen (dargestellt von der sechsjährigen Angel Wille) abkommandiert. Als er dabei auf das scheue Wildpferd Kleiner Donner stößt und es aus einer Felsspalte befreit, erscheint ihm ein großer Adler, der ihn für seine selbstlose Tat lobt und ihm verrät, dass er mit Tieren reden kann. Tatsächlich bewahrt ihn diese Gabe nicht nur vor einem grimmigen Wolf, er rettet sogar sämtliche Wildtiere vor einem gefährlichen Waldbrand. Als schließlich auch Kleiner Donner Vertrauen zu ihm fasst, seine Freundschaft anbietet und Yakari auf seinem Rücken zurück zu seinem Stamm reiten lässt, nehmen ihn die großen Indianer endlich in ihren Kreis auf.
Das Spektakel, bei dem auch zahlreiche erwachsene Darsteller mitwirken, ist längst nicht nur etwas für hart gesottene Yakari-Fans: 24 Pferde, darunter temperamentvolle Appaloosa-Schecken, werden in anmutigen Choreografien und beeindruckenden Gruppenszenen präsentiert. Artistische Glanzleistungen bieten die Tuchkünstlerin Alexandra Gerbey, die sogar kopfüber singend stimmlich wie akrobatisch Höchstleistungen im wörtlichen Sinne bietet, und Jongleur Eric Munoz mit seinen rasant wirbelnden Kegeln und Frisbee-Scheiben.
Prächtige Kostüme und stilechte Kulisse
Die prächtigen Kostüme wurden ebenso wie die stilechte Kulisse in Absprache mit den Yakari-Machern gestaltet, sodass für die vielen kleinen Zuschauer, die die gutbesuchte Premiere mit ihren Familien erlebten, unzählige Wiedererkennungseffekte zur Fernsehserie gegeben waren.
Wille-Entertainment weist als Veranstalter darauf hin, dass die Liveshow die Werte vermitteln möchte, die Yakari auch im TV verkörpert, nämlich den Respekt vor der Natur und all ihren Tieren. Dies sehen Tierschützer anders und haben am Wochenende eine Protestveranstaltung wegen der Pferdenummern geplant. „Es ist uns wichtig, dass es den Tieren gut geht“, sagt Sprecher Sven Rindfleisch. Die Kontrolle des Veterinäramts sei ohne Beanstandung erfolgt. Zudem weist er daraufhin, dass es sich bei Pferden um seit Jahrhunderten domestizierte Tiere handelt.