Wiesbadens Stadtverwaltung erarbeitet einen Hitzeplan und geht mit Bürgern auf die Suche nach besonders heißen Stellen. Wir haben Wiesbadener nach den besten kühlen Orten gefragt.
Wiesbaden. Heiß geworden ist es in Wiesbaden. Nicht nur, was die Jahreszeit betrifft, sondern auch statistisch. Von einer „extremen Hitzeperiode“ sprach Umweltamtsleiter Klaus Friedrich jüngst vor dem Umweltsausschuss. In den vergangenen Jahren habe die Durchschnittstemperatur insbesondere in den Monaten Mai bis August im Schnitt vier Grad über den Werten der „Normalperiode“ gelegen. Im Fachgremium gab das Umweltamt einen Sachstand zur Erarbeitung des Hitzeaktionsplans für die Stadt, den die Stadtverordnetenversammlung auf Initiative des Viererbündnisses bereits Ende 2022 in Auftrag gegeben hatte.
Crowd-Mapping-Aktion des Wiesbadener Umweltamtes gestartet
Die erste Fassung des Werks, berichtete Umweltamtsmitarbeiterin Ricarda Schäfer-Etz, soll Ende dieses Jahres in kompletter Form vorliegen und von da an als „lebendiges Dokument“ immer weiter fortgeschrieben werden. In der ersten Fassung sind vor allem Maßnahmen zusammengetragen, die besonders von Hitze betroffenen und unter Hitze leidenden Menschen Informationen über richtiges Verhalten und Linderung vermitteln. Daneben werden aber auch erste Aktionen und Maßnahmen angestoßen - beispielsweise das Verteilen von Trinkflaschen an Obdachlose. Auch das Thema öffentliche Wasserspender wird sich im Werk finden. Mit der Umsetzung soll es 2024 losgehen. Beteiligen an den Maßnahmen gegen die Überhitzung der Stadt können sich Bürgerinnen und Bürger aber auch in Kürze schon.
Ab dem 10. Juli startet eine sogenannte Crowd-Mapping-Aktion des Umweltamtes - also eine öffentliche Kartierung, bei der sich die Macher des Hitzeaktionsplanes Hinweise aus der Bevölkerung erhoffen. Gesucht werden Stellen im Stadtgebiet, die die Bürgerinnen und Bürger als besonders überhitzt wahrnehmen - seien es Bushaltestellen ohne schattenspendende Überdachung, Betonierte Flächen, die sich extrem aufheizen oder andere Stellen, an denen Wiesbaden im Sommer unerträgliche Hitze entwickelt. Wer Hinweise hat, kann diese ab dem Stichtag auf der Internetseite dein.wiesbaden.de/hitzeaktionsplan auf einer Stadtkarte eintragen und so wertvolle Daten für die Weiterarbeit an einem städtischen Maßnahmenpaket liefern. Ebenfalls kartiert werden können und sollen öffentliche Orte, an denen es sich auch an heißen Tagen gut aushalten lässt. Interessante Hinweise zu kühlen Orten werden in eine „kühle Karte“ der Stadt Wiesbaden aufgenommen, die zukünftig Tipps zur Abkühlung im öffentlichen Raum an heißen Tagen geben soll. Welche Tipps die Wiesbadenerinnen und Wiesbadener schon jetzt haben, um in der Landeshauptstadt eine kühle Ecke zu finden, haben unsere Redaktionspraktikanten Marijke Westermann und Moritz Olsson auf der Straße gefragt. Hier sind die Antworten.
Wo suchen Sie in Wiesbaden an heißen Tagen Abkühlung?
Wolfgang Ziebler (61 Jahre, Odenwald): „Kurpark mit seinem Weiher ist ideal“
„Wenn es mir hier zu heiß wird, gehe ich in Parkanlagen und Orte mit Schatten. Gerne setzte ich mich auch ans kühle Wasser, weswegen der Kurpark mit seinem Weiher ideal ist.“
Sara Khah (39 Jahre, Wiesbaden): „Opelbad auf dem Neroberg“
„Um mich abzukühlen, spaziere ich gerne durch den Kurpark. Gelegentlich besuche ich auch das Opelbad auf dem Neroberg.“
Rolf Schmidt (64 Jahre, Wiesbaden): „Gehe im Wald spazieren“
„Ich gehe mit meiner Frau gerne in den Wald spazieren. Dafür gehen wir oft in den Wald am Neroberg, Richtung Sonnenberg oder in die Fasanerie.“
Karin Schneider (55 Jahre, Wiesbaden): „Ich kann es nicht heiß genug haben“
„Ich kann es nicht heiß genug haben und freue mich, wenn es endlich wieder Sommer ist. Manchmal gehe ich ins Opelbad, dann aber nicht, um der Hitze zu entfliehen.“
Die Umfrage haben Marjike Westermann und Simon Olsson erstellt.