Die neue Feuerwehr- und Rettungswache Ost soll Ende 2020...

Der Neubau in Igstadt bietet Feuerwehr und Rettungsdienst auf einer Brutto-Grundfläche von 7180 Quadratmetern 4360 Quadratmeter Nutzfläche. Das Gebäude wird „annähernd“ im Passivhausstandard errichtet, heißt es von Seiten der Stadt. Grafik: Stadt Wiesbaden/Hochbauamt     Foto:

Die Unterbringung der Wiesbadener Feuerwache III in Bierstadt gilt seit jeher als Provisorium. Die DRK-Besatzungen sind in der Rettungswache Ost seit 2007 in Containern am...

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WIESBADEN. Die Unterbringung der Wiesbadener Feuerwache III in Bierstadt gilt seit jeher als Provisorium. Die DRK-Besatzungen sind in der Rettungswache Ost seit 2007 in Containern am Igstadter Bahnhof untergebracht und werden seitdem mit dem bevorstehenden Neubau vertröstet. Elf Jahre sind seitdem vergangen. Und jetzt geht auf einmal alles ganz schnell. Am Dienstag schickte der Magistrat die Vorlage zur Errichtung der Feuer- und Rettungswache an der Nordenstadter Straße auf die Reise. Noch am selben Abend stimmte der Ortsbeirat Igstadt in einer Sondersitzung zu. „Es steht einem Beschluss der Stadtverordnetenversammlung in der Juni-Sitzung also nichts mehr im Wege“, konstatiert Oberbürgermeister Sven Gerich, der auch Feuerwehrdezernent ist.

Die Vorteile des neuen Standorts

Joachim Chrometzka, der Projektleiter im Hochbauamt, geht davon aus, dass nach Ausschreibung und Vergabe bereits im ersten Quartal des nächsten Jahres der Baubeginn erfolgt und die Wache Ende 2020 ihrer Bestimmung übergeben werden kann. Im laufenden Doppelhaushalt 2018/2019 waren für die Maßnahme 23,2 Millionen Euro angemeldet. Durch einen Förderbetrag des Innenministeriums in Höhe von 885 000 Euro und den Verkauf eines Teilgrundstücks des Bierstadter Feuerwehrgeländes sowie von Bauland in Igstadt stehen den Kosten laut Kämmerei Einnahmen von knapp 2,3 Millionen Euro gegenüber.

„Man mag es ja gar nicht glauben, nachdem die Diskussionen zuvor so lange gedauert hatten: Aber der Planungsverlauf war sehr stringent“, betont Stadtentwicklungsdezernent Hans-Martin Kessler, dass in den vergangenen anderthalb Jahren parallel zur Detailplanung auch die baurechtlichen Grundlagen geschaffen wurden. Und er lobt die Architekten Bayer und Strobel (Kaiserslautern), die als Sieger des Realisierungswettbewerbs „ein sehr modernes Gebäude entworfen haben, das im Einklang mit dem Ortsbild steht und den Nutzungsanforderungen gerecht wird“. Angesichts der Tatsache, dass Wiesbaden in den nächsten Jahren und Jahrzehnten im Osten am stärksten wachsen wird, sei es dringend notwendig, die Wache weiter nach Osten zu verschieben, sind sich Kessler und Gerich einig.

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Der OB verspricht den Igstadtern ihr Vereinshaus

Das unterstreicht auch Wiesbadens Feuerwehrchef Harald Müller. „Das ist ein Meilenstein für die nichtpolizeiliche Gefahrenabwehr.“ Besonders freue er sich für den Rettungsdienst. „Es ist gut, dass ihm die Stadt als Träger nun vernünftige Arbeitsplätze zur Verfügung stellt.“ Müller betont die Vorteile des Standorts, von dem aus die Einsatzkräfte sechs Vororte anfahren könnten, ohne andere durchfahren zu müssen. Von Nordenstadt einmal abgesehen, müssen die Retter allerdings immer durch das teilweise sehr enge Igstadt. Straßenbaumaßnahmen im Umfeld der neuen Wache seien indes nicht notwendig, stellte Müller klar. Nur eine Alarmampel werde installiert, die den Verkehr auf der Nordenstadter Straße stoppt, bis die Einsatzfahrzeuge ausgerückt sind.

Der Wunsch der Igstadter, das alte Feuerwehrgerätehaus nach dem Umzug der „Freiwilligen“ in die neue Wache, den Ortsvereinen zur Verfügung zu stellen, ist beim Oberbürgermeister auf offene Ohren gestoßen. „Ich will dem Wunsch gern nachkommen und werde mich sehr stark dafür einsetzen“, versprach Sven Gerich.

In dem neuen Gebäudekomplex, in dem Berufsfeuerwehr, Freiwillige Feuerwehr und Rettungsdienst untergebracht sind, wird es einen großen Mehrzweckraum vorgesehen, den die Igstadter, beispielsweise für Ortsbeiratssitzungen, auch noch nutzen können. Die bisherige Wache III an der Oberlinstraße soll künftig weiterhin von der Freiwilligen Feuerwehr Bierstadt genutzt werden.