Die „Glyg.Bar“ ist die beliebteste Weinbar in Wiesbaden

aus Gastronomie in Wiesbaden

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Marcus Wenig und seine Tochter Annika haben mit ihrer Weinbar "Glyg" in der Kleinen Schwalbacher Straße den ersten Platz des Leser-Votings belegt.

In unserem Leser-Voting hat die „Glyg.Bar“ Platz eins belegt. Dabei gibt es sie erst seit November. Was die Weinbar ausmacht – und warum Wiesbaden mehr „Boom“ braucht.

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Wiesbaden. „Heute darf man sagen, der Wein ist lecker. Einfach nur lecker. Das war früher gar nicht denkbar“, sagt Marcus Wenig. Gemeinsam mit seiner 22-jährigen Tochter Annika betreibt er die Weinbar „Glyg“ in der Kleinen Schwalbacher Straße. Die beiden wollen Wein für alle zugänglich machen – jungen wie älteren Menschen. Und damit scheinen sie erfolgreich zu sein: In unserer Leser-Umfrage zur beliebtesten Weinbar in Wiesbaden hat die „Glyg.Bar“ den ersten Platz belegt.

Sie ist eine Fortsetzung des Geschäfts „Glyg“, das Marcus Wenig vor fünf Jahren in der Marcobrunnerstraße eröffnet hat. Dass im November vergangenen Jahres noch eine Bar dazukam, liegt vor allem an Tochter Annika: Kurz vor dem Start ihres dualen Studiums im Eventmanagement platzte die Zusage des ursprünglich geplanten Ausbildungsbetriebs. Daher schlug ihr Vater alternativ das gemeinsame Bar-Projekt vor. Annika war sofort begeistert. Die „Glyg.Bar“ ist außerdem Teil des von Stadt und Land geförderten Projekts „WiCoPop“ zur Wiederbelebung der Innenstadt, das Start-Ups durch die Übernahme von Mietkosten unterstützt.

In der Kleinen Schwalbacher Straße seien sie „stadtnah und doch ein bisschen unsichtbar“, sagt Marcus Wenig. Genau richtig, um nicht nur Touristen anzuziehen. Einige ihrer Gäste seien Stammkunden des „Glyg“-Geschäfts, viele hätten die Bar aber neu entdeckt und würden wiederum neue Besucher mitbringen. Im Gespräch wird schnell deutlich, dass Vater und Tochter vor allem eins sein wollen: Gute Gastgeber. „Papa setzt sich zu allen an den Tisch, egal ob er sie kennt oder nicht, und fängt mit jedem ein Gespräch an“, sagt Annika Wenig.

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Ausschließlich deutsche Weine im Angebot

In der „Glyg.Bar“ gibt es ausschließlich deutsche Weine im Angebot. Besonderen Wert legt Marcus Wenig darauf, dass er Weine nicht nur aus dem Katalog bestellt, sondern die Winzer persönlich kennt. Die meisten Weine sind von jungen Nachwuchswinzern, die noch nicht so bekannt seien, aber „hervorragende Arbeit machen“. Die Weinkarte bietet eine Auswahl an rund zehn offenen Weinen – Weiß, Rosé, Rot und Naturwein. Zusätzlich gibt es über 100 Flaschenweine: „Vom klassischen Gutswein bis zum großen Gewächs“, so Marcus Wenig.

Zu dem Wein kann man sich Kleinigkeiten wie warmes Brot mit hausgemachtem Tomaten-, Dattel- oder Forellenfrischkäse bestellen. Dabei versuchen Vater und Tochter stets, für ein „Aha-Erlebnis“ zu sorgen. Die Oliven werden zum Beispiel mit Honig angerichtet. Außerdem liefert das benachbarte „Sahara Restaurant“ libanesisches Essen in die Weinbar. Im Sommer soll der Platz draußen gemeinsam bespielt werden – von der Bar, dem Restaurant und dem „Hepa Café“. Dann kann man zum Wein auch noch Kaffee und Kuchen genießen.

Der Mietvertrag für die „Glyg.Bar“ im Rahmen des Pop-Up-Projekts endet im Dezember 2023, da das Haus an den Mauritiushöfe-Investor verkauft ist. Im Sommer wollen sich Marcus und Annika Wenig daher mit weiteren Möglichkeiten beschäftigen. „Eine Rooftop-Bar auf dem ehemaligen Galeria Kaufhof wäre doch schön“, schlägt Marcus Wenig vor. Annika Wenig hat auch schon über einen Club nachgedacht. Schon jetzt verwandelt sich die Weinbar am Mottoabend „Wine & Dance“ regelmäßig in einen Weinclub mit DJ. Die Themenabende sollen noch weiter ausgebaut werden.

Aktuell geht Annika Wenig zum Feiern nach Frankfurt. In Wiesbaden könnte sich im Nachtleben noch einiges tun. Deshalb halten Vater und Tochter den derzeitigen Weinbar-Boom auch nicht für Konkurrenz. Im Gegenteil: „Wir könnten viel mehr Boom gebrauchen“, sagt Marcus Wenig. „Bei Bars, Clubs, kleinen Geschäften…” Die beiden kommen aus dem Aufzählen gar nicht mehr raus, nachdem sie einmal damit angefangen haben.