Zwei Protestaktionen sind diese Woche in Wiesbaden geplant: Unter anderem wollen hessische Bauern am Freitag mit Traktoren über die derzeit gesperrte Theodor-Heuss-Brücke zu...
WIESBADEN / MAINZ . Die Bauern lassen nicht locker: Gleich zweimal wird in dieser Woche in Wiesbaden und Mainz demonstriert. Aus Anlass der Grünen Woche in Berlin hatten verschiedene Verbände zu Protestaktionen aufgerufen. Diese befassen sich auch mit unterschiedlichen Themen. Am Mittwoch werden Weidetierhalter vom Bahnhof bis zum Landtag ziehen, um gegen den Wolf, genauer gesagt, gegen die aus ihrer Sicht zu starken Schutzmaßnahmen für den Wolf zu protestieren.
Es könne nicht angehen, dass das Raubtier mehr Schutz erfahre, als die Weidetierhalter und deren Schafe oder Kälber, heißt es seitens des Bauernverbands, der die Aktion des Hessischen Verbands für Schafzucht und -Haltung unterstützt. Unter anderem im Vogelsberg-, dem Werra-Meißner- und dem Schwalm-Eder-Kreis wurden einzelne Wölfe gesichtet. Wolfsrudel scheint es in Hessen nicht zu geben. Die Schafzüchter fordern mehr Unterstützung von der Politik und wollen diese mit einer Demo heute einklagen. Treffpunkt ist heute um 10 Uhr am Bahnhof, von dort aus zieht der Demonstrationszug zum Luisenplatz, wo ab 11 Uhr die Kundgebung stattfindet.
Schwerpunkt der Proteste am Freitag soll Mainz sein
Auch am Freitag demonstrieren die Landwirte. Schwerpunkt der von „Land schafft Verbindung“ organisierten Proteste soll Mainz sein. Dort wollen sich Bauern vor den Toren des ZDF auf dem Lerchenberg treffen, um von 15 Uhr an unter anderem gegen die Novellierung der Düngeverordnung Position zu beziehen.
Bauern aus Hessen wollen wohl versuchen, über die Theodor-Heuss-Brücke nach Mainz zu kommen. Genaueres ist bisher nicht zu erfahren. Der Leiter des Wiesbadener Straßenverkehrsamts, Winnrich Tischel, der derzeit ständig mit der Brückensperrung zu tun hat, kündigt an, mit den Bauern ins Gespräch kommen zu wollen, „damit wir das über die Brücke geordnet über die Bühne kriegen“. Die Proteste konzentrieren sich aber wohl auf Mainz und Rheinhessen.
Der Bundesrat beschäftigt sich am 17. Januar mit dem Thema Düngeverordnung. Die Landwirte lehnen, so der Pressesprecher des Hessischen Bauernverbands, vor allem die Großflächigkeit der sogenannten Roten Gebiete ab. Dort soll ihnen nach den bisherigen Plänen im Vergleich zu heute nur noch 80 Prozent der Stickstoff-Düngung gestattet werden. Die Bauern wollen kleinere Gebiete sagt Sprecher Bernd Weber. Der Bauernverband, der selbst nicht Veranstalter der Mainzer Traktor-Demo ist, wird am Freitag mit Mahnfeuern für „bessere Rahmenbedingungen“ für die Landwirtschaft protestieren.