Zur Schauspielerei kam Axel Ghane Basiri als Quereinsteiger durch Zufall im Alter von 40 Jahren „Ein Bekannter hat mich gefragt, ob ich eine kleine Rolle bei einer Krimiparty...
WIESBADEN. Zur Schauspielerei kam Axel Ghane Basiri als Quereinsteiger durch Zufall im Alter von 40 Jahren „Ein Bekannter hat mich gefragt, ob ich eine kleine Rolle bei einer Krimiparty übernehmen wolle. Danach war ich infiziert von der Schauspielerei.“ Workshops und privater Schauspielunterricht folgten. Vorher arbeitete er als Altenpfleger, Kneipenwirt und Schlagzeuger in einer Rockband
Das Leben in Theorie und Praxis
Dann folgte ein Studium der Soziologie. „In der Soziologie sind Begriffe wie Rolle, Position und Status ebenso wichtig wie in der Schauspielerei“, findet Basiri. „Oder anders ausgedrückt: als Soziologe betrachte ich die Theorie des realen Lebens, als Schauspieler widme ich mich der Praxis des irrealen Lebens.“ Noch immer arbeitet er als Sozialarbeiter.
2006 lernte er Wolfgang Vielsack vom Künstlerhaus 43 kennen. „Er schenkte mir als Quereinsteiger das Vertrauen. In Romeo und Julia wirkte ich von der Premiere 2006 bis zur letzten Vorstellung in 2013 mit, meist als Mercutio, ein oder zwei Jahre auch als Tybalt. Diese Produktion bleibt mir als eine besondere in Erinnerung. Wer es nicht gesehen hat, hat etwas verpasst!“ 2008 spielte Basiri im Kurzfilm „Die Schwelle“ mit, der Film lief beim renommierten Max Ophüls Kurzfilmfestival.
Es folgten noch einige Künstlerhausproduktionen: Der kleine Vampir, Ein Esslöffel Leben, Graf Dracul, Warten auf Gotod. Außerdem spielt er regelmäßig im Hessenpark: „Drei Jahre habe ich dort den ,Hölzerlips‘ in der Räuberballade gespielt. Zuzeit bin ich dort im Mai wieder als Landrat in ,Ein Dorf verschwindet‘ – ein Stück über Landflucht im 18. Jahrhundert mit durchaus aktuellen Bezügen zum Thema Flucht – zu sehen.“
Das Künstlerhaus, so Basiri, sei für ihn etwas Besonderes. Hier habe er eine familiäre Atmosphäre vorgefunden, in der ihn erfahrene Kollegen immer unterstützten. Der intensive Kontakt mit den Zuschauern sei „eine besondere Herausforderung und ein riesengroßer Spaß“. Gerade spielt er dort als Mordverdächtiger in „Mord in Aussicht“.