Ausstellung „Pixelschieber“ stellt 31 Bachelorarbeiten des...

Kommunikationsdesign versteht sich als Brücke zwischen Interessengemeinschaften und dem Empfänger. Wie das aussehen kann, zeigt die Ausstellung „Pixelschieber“.Foto: wita/Uwe Stotz  Foto: wita/Uwe Stotz

„So etwas wie ,Semesterrundgang‘ klingt einfach nicht sexy“, ist sich der Wiesbadener Kommunikationsdesign-Professor Theo Steiner sicher. Aus diesem Grund werden an der...

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WIESBADEN. „So etwas wie ,Semesterrundgang‘ klingt einfach nicht sexy“, ist sich der Wiesbadener Kommunikationsdesign-Professor Theo Steiner sicher. Aus diesem Grund werden an der Hochschule Rhein-Main junge Kommunikationsdesigner damit beauftragt, eine Ausstellung für die Bachelorarbeiten der Absolventen auf die Beine zu stellen und auch einen griffigen Namen für sie zu finden. In diesem Jahr hat es der Name „Pixelschieber“ geschafft. Insgesamt 31 Bachelorarbeiten der Kommunikationsdesigner wurden von Donnerstag bis zum heutigen Samstag in der Faulbrunnenstraße 13 ausgestellt und für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Auf drei Stockwerken in Szene gesetzt

„Die Aufgabe von Studierenden ist es, reale Probleme der Gesellschaft zu lösen“, so Steiner. Um auch in der „realen“ Gesellschaft stattfinden zu können, zieht es die Ausstellungen der Bachelorarbeiten aus der Hochschule nun schon zum dritten Mal in die City. Unterstützt wurde die Hochschule bei der Austragung durch die Stadtentwicklungsgesellschaft Wiesbaden. Auf Anfrage hat Geschäftsführer Andreas Guntrum die Räumlichkeiten eines ehemaligen Optikers zur Verfügung gestellt. Hier konnten sich die jungen Absolventen auf drei Stockwerken austoben und ihre Werke in Szene setzen.

Zusätzlich unterstützt wird die Ausstellung durch die Johannes-Alexander-Schroth-Stiftung. Diese zeichnete auch die beiden besten Arbeiten mit einem Geldpreis aus. Siegreich waren in diesem Jahr die Projekte von Jonas Zimmer und von Ann-Katrin Weber und Sebastian Hörz. Jonas Zimmer beschäftigte sich mit der Thematik des „Fremden“. „Die Idee zur Arbeit kam mir durch die aktuelle Flüchtlingsthematik“, sagt er. Aus diesem Grund lud er Menschen unterschiedlicher Herkunft zum gemeinsamen Abendbrot in ein Gasthaus und schuf eine Kommunikationsplattform. Vier Essensfotografien von Jonas Zimmer sollen unsere multikulturelle Gesellschaft darstellen. Besonders sehenswert: Die verschleierte Gesichtswurst oder das „Mett-Lamm“ als Pendant zum Igel.

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Ann-Katrin Weber und Sebastian Hörz machten es sich zur Aufgabe, den Ackerbau in der Urbanität stattfinden zu lassen. Der Clou: Mithilfe der sogenannten „Hydroponics“-Kultur ist es möglich, Pflanzen wie beispielsweise Tomaten ohne Erde und Sonnenlicht, nur mit der Hilfe von Lampen und Wasser in der Wohnung großzuziehen. „Mit dieser Methode benötigt man wenig Tageslicht und man muss keine Erde in den fünften Stock tragen“, so Hörz. Das Produkt käme direkt zum Verbraucher, ein regionaler Gedanke schwinge mit. Für ihr sogenanntes „Aiwa“-System haben sie Bedienungsanleitungen und eine Webseite erstellt.

Kommunikationsdesign versteht sich als Brücke zwischen Interessengemeinschaften und dem Empfänger. Ein kommerzieller Gedanke ist nicht immer vonnöten. Die Absolventen des Kommunikationsdesign-Studiengangs an der Hochschule Rhein-Main stellten mit ihrer Ausstellung eindrucksvoll unter Beweis, wie sinnvoll die „neuen Medien“ eingesetzt werden können.