Alte Oper: Eine Institution im Rhein-Main-Gebiet

Ein Haus mit großer Strahlkraft: die Alte Oper in Frankfurt.Foto: Moritz Reich:  Foto: Moritz Reich:
© Foto: Moritz Reich:

Mit jährlich mehr als 400 Veranstaltungen und rund 450 000 Besuchern gehört die Alte Oper Frankfurt zweifellos zu den wichtigsten Kulturinstitutionen des Rhein-Main-Gebiets....

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FRANKFURT. Mit jährlich mehr als 400 Veranstaltungen und rund 450 000 Besuchern gehört die Alte Oper Frankfurt zweifellos zu den wichtigsten Kulturinstitutionen des Rhein-Main-Gebiets. Hier treten regelmäßig die international renommiertesten Künstler und Ensembles auf – sowohl der klassischen Musikwelt als auch des Jazz‘ und des Entertainment. „Wir verstehen uns aber auch und insbesondere als kreatives und inhaltlich denkendes Kunstzentrum, wir erarbeiten dramaturgisch Themen- und Programmschwerpunkte und sehen unsere Aufgabe darüber hinaus darin, uns mit musikalischen Beiträgen an aktuellen politischen und gesellschaftlichen Debatten zu beteiligen“, so Dr. Stephan Pauly, Intendant und Geschäftsführer.

Klangwelten aus dem Orient näher als gedacht

So etwa kürzlich im ‚Fokus Jordi Savall‘, der zeigen konnte, wie nah uns die Klangwelten aus dem Orient sind. Oder in der Reihe „Weltmusik im Mozart Saal“, die sich derzeit damit beschäftigt, welche Musiktraditionen mit den Menschen verbunden sind, die ihre Regionen verlassen haben und in Deutschland eine neue Heimat suchen. „Ein weiteres Beispiel unserer dramaturgischen Programmarbeit ist unser ‚Fokus 20er Jahre‘ vom 15. bis 19. März 2017. An vier Veranstaltungstagen lassen Konzerte, Filme und eine ‚Lange Nacht‘ schlaglichtartig die 1920er Jahre und den Klang ihrer Metropolen Paris, Berlin und New York lebendig werden. Dabei geht es uns nicht darum, gängige Glamour-Bilder zu bestätigen. Vielmehr wollen wir aufzeigen und erlebbar machen, wie aufregend und dabei weitaus vielschichtiger, als die Klischees es bisweilen vermuten lassen, sich die Suche nach neuen künstlerischen Ausdrucksformen in der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg gestaltete.“ Die Alte Oper blickt auf eine bewegte Geschichte zurück. 1880 mit der Oper „Don Juan” eröffnet, war auch Kaiser Wilhelm bei der Einweihung zu Gast und soll dazu gesagt haben: „Das könnte ich mir in Berlin nicht erlauben.“ Wohlhabende Frankfurter Bürger hatten sich als Mäzene für das Theatergebäude engagiert. Bis zum Zweiten Weltkrieg erlebte das Haus eine künstlerische Hochblüte.

Im Jahr 1944 komplett ausgebrannt

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In der Nacht zum 23. März 1944 brannte das Opernhaus bis auf die Grundmauern und Teile der Dachkonstruktion völlig aus. Erst 1976 gab der Frankfurter Magistrat unter Oberbürgermeister Rudi Arndt grünes Licht zum Wiederaufbau der Oper. Während seiner Amtszeit als hessischer Finanzminister hatte Arndt noch dafür plädiert, die Ruine zu sprengen. Im Dezember 1978 waren mit der Feier des Richtfestes für den Wiederaufbau der neuen „Alten Oper“ die Rohbauarbeiten im Wesentlichen abgeschlossen. Während innen die erhaltenen und restaurierten Stuckornamente, Reliefs, Medaillons, Fresken, Kacheln und Mosaiken wieder eingesetzt wurden, beobachteten die Frankfurter auf dem Opernplatz im August 1981 die Beendigung der Arbeiten an der Außenfassade mit der Aufstellung des Pegasus-Pferdes auf dem Dach der Alten Oper – wenige Tage vor der feierlichen Wiedereröffnung der „Alten Oper Frankfurt“ am 28. August 1981. Seither begeistern Stars aus Pop, Jazz und Klassik die Besucher aus dem gesamten Rhein-Main-Gebiet. Besonders erwähnenswert: Zum Selbstverständnis des Hauses zählt es, die Kleinen und Kleinsten als Konzertbesucher ernst zu nehmen und ihnen mit einem maßgeschneiderten Programm Konzerterlebnisse zu ermöglichen.