Wiesbadens Michelsberg-Synagoge wird virtuell rekonstruiert
Der 1938 zerstörte Sakralbau im maurischen Stil soll im Sinn von „Augmented Reality“ vor Ort dreidimensional erfahrbar werden. Das Projekt wurde jetzt bewilligt.
Von red
Die Synagoge am Michelsberg nach einer Computeranimation, die Studenten der früheren Fachhochschule Wiesbaden einmal angefertigt hatten.
(Archivfoto: FH Wiesbaden)
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WIESBADEN - Das Projekt „Perspektivwechsel“ der Jüdischen Gemeinde Wiesbaden kann beginnen, teilt die Gemeinde mit. Der Verein „321-2021: 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ fördert gemeinsam mit der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung und dem Kulturamt der Stadt dieses Projekt einer virtuellen Synagogen-Rekonstruktion. Im Rahmen des Projektes wird ein fotorealistisches 3-D-Modell der im maurischen Stil erbauten und in der Pogromnacht 1938 zerstörten Synagoge als Augmented Reality (AR) und Virtual Reality (VR) präsentiert. „Es ist ein großer Erfolg für uns, dass drei Institutionen dieses Projekt als förderungswürdig bewertet haben. ‚Perspektivwechsel‘ wird einen Beitrag zur historischen Bildung leisten, und gleichzeitig kann man dank der neuen Techniken auch etwas über jüdisches Leben lernen. Wir freuen uns auf die Umsetzung, die vom Stadtarchiv Wiesbaden tatkräftig unterstützt wird“, sagt Jacob Gutmark, Vorstandsmitglied der Jüdischen Gemeinde. „Augmented Reality bedeutet, dass Interessierte das 3-D-Modell der Synagoge mithilfe eines mobilen Endgeräts am Ort betrachten können. Das Projekt sieht außerdem die Anschaffung von 3-D-Brillen vor, mit deren Hilfe die Synagoge von allen Seiten betrachtet und sogar betreten werden kann.