Mit modernen und günstigen Personalwohnungen will das Joho für Mitarbeiter attraktiv bleiben. Schließlich sind Pflegekräfte Mangelware.
So soll der dreigliedrige Neubau aussehen, in dem künftig Joho-Mitarbeiter wohnen. Visualisierung: Kissler + Effgen
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WIESBADEN - (evb). Auf dem Gelände des ehemaligen American-Arms-Hotels will das St.-Josefs-Hospital (Joho) neuen, modernen Wohnraum für die Mitarbeiter der Klinik schaffen – und dafür mit der Stadtentwicklungsgesellschaft (SEG) zusammenarbeiten. Wie Joho-Sprecherin Susanne Schiering-Rosch berichtet, habe die Klinik dafür ein Grundstück seitlich der Viktoriastraße erworben, für „einen marktüblichen Preis“. Ab 2021 sollen dort 82 Mini-Appartements für Personal entstehen, sowie eine größere Wohnung für die am Joho tätigen Ordensschwestern.
Das Personalwohnheim von 1973 ist sanierungsbedürftig
Das aktuelle Personalwohnheim ist 1973 gebaut worden, liegt schräg gegenüber der Klinik an der Frankfurter Straße und verfügt über 60 Zimmer. Diese seien klein, hätten kein eigenes Bad und seien sanierungsbedürftig, so Schiering-Rosch. Eine Sanierung im Bestand sei unwirtschaftlich. So habe man sich für den Neubau entschieden, in den man rund sieben Millionen Euro investieren will. Die Fertigstellung ist für 2023 geplant. Das alte Gebäude könne dann von der angrenzenden Krankenpflegeschule genutzt werden.
Die Kooperation mit der SEG liege für beide Seiten auf der Hand, so das Joho. Denn die Stadtentwicklungsgesellschaft baut dort derzeit ohnehin das Wohnquartier Kaiserhof, bestehend aus Stadtvillen sowie geförderten Wohnungen. Das Joho will ebenfalls Geld investieren, um seinen Mitarbeitern bezahlbare Mieten anbieten zu können. Vorwiegend richtet sich das Angebot an Pflegekräfte und Auszubildende. In Zeiten des Fachkräftemangels und steigender Mietpreise wolle man den Mitarbeitern etwas bieten, so die Joho-Geschäftsführung. Das sei heutzutage ein wesentlicher Faktor für die Personalbindung und Arbeitgeberattraktivität. Auch Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende (SPD) sieht diese Vorteile: Um dem Fachkräftemangel im Gesundheitswesen etwas entgegenzusetzen, habe die Stadt das Joho-Vorhaben tatkräftig unterstützt. Das Projekt freue ihn ungemein.
Der dreigliedrige Joho-Neubau setze auf ein nachhaltiges energetisches Konzept, guten Schallschutz sowie in sich abgeschlossene Wohneinheiten mit funktionellem Raumkonzept und moderner Komplettausstattung, so die Klinik. Im Gebäude befinde sich eine Tiefgarage mit 17 Stellplätzen und einer großen Fahrradabstellanlage. Im Sommer soll das Baugenehmigungsverfahren eingeleitet werden.
Wohnungen für Personal planen auch die Helios-Dr.-Horst-Schmidt-Kliniken (HSK). Sie könnten nach dem Umzug der Klinik in den Neubau entstehen, wo derzeit noch Hubschrauber landen. Ein Prüfprozess mit der Wohnungsgesellschaft GWW läuft seit zwei Jahren. Derzeit finden auf dem Gelände Gutachten statt, deren Ergebnisse bis Spätsommer vorliegen sollen, so Simone Koch, HSK-Sprecherin. Anwohner hatten eine Initiative gegründet, weil sie um den dortigen Grüngürtel fürchten.