Wiesbadener Pop- und Jazzchor Sing’n’Swing feiert sein 20-Jähriges mit einem Konzert im Tattersall
Von Ingeborg Toth
Freude am Gesang ist eine der Triebfedern von Sing’n’Swing, das war beim Konzert im Tattersall deutlich zu spüren. Foto: Theo Koch
( Foto: Theo Koch)
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WIESBADEN - Der Chor hat im Staatstheater in der „Drei-Groschen-Oper“ mitgewirkt, war bei „Ungeduld des Herzens“ im Kleinen Haus dabei, hat in der Alte Oper Frankfurt gesungen: Der Pop- und Jazz-Chor Sing’n’Swing, den Stadtrat Hartmut Nehrbaß als ein „Aushängeschild für die Chormusik in Wiesbaden“ beschrieb. Er brachte zum Jubiläumskonzert im Tattersall die Grüße von Oberbürgermeister Sven Gerich und Kulturdezernent Axel Imholz mit. Im Tattersall wurde 20 Jahre Sing‘n’Swing mit so wunderbaren Songs wie „Celebration“ gefeiert (von Kool & The Gang) oder dem James-Bond-Titellied „Skyfall“. Schwungvolle Hits, von der bemerkenswerten jungen Dirigentin Karin Späth in Szene gesetzt.
In den Liedzeilen der ausgewählten Titel waren literarische und filmische Einflüsse zu entdecken, banal wurde es nie. Schon gar nicht beim Lieblingslied der Beatles: „When I‘m Sixty-Four“. Wirkungsvoll in den heiteren Passagen unterstützt von einer klasse Band mit Claus Weyrauther am Piano, mit Marek Herz (Gitarre) und dem Schlagzeuger Matthias Hößel.
„Cosi fun tutti“ aus Bonn zu Gast
Beste Gesangsleistungen lieferte auch der Gastchor „Cosi fun tutti“ – mit Wortwitz im Namen. Die Sänger aus Bonn kamen mit Chorleiter Marc Rosenthal. Der hat ein Faible für klassische Chorwerke – alles a cappella gesungen. Den Chor haben die Nordenstadter 2014 auf der Festung Ehrenbreitstein kennengelernt. „Da haben wir uns gegenseitig zugehört“, so die Moderatorin Sabine Kamien. Wie die Bonner das Konzept „no instruments, just voices“ umsetzen, fand man „ganz toll“. Wunderbar der Gospelsong „Ride the Chariot“, der aus den Südstaaten der USA stammt. Schön für die begeisterten Zuhörer im Tattersall, dass Sabine Kamien und ihr Kollege Thomas Modig zu jedem Lied auf charmante Weise kurze Anmerkungen lieferten.
Bemerkenswert, wie Karin Späth seit 2011 den Nordenstadter Chor leitet. Er ist das erwachsen gewordene Kind der Concordia. Es war Theo Koch, der im Tattersall berichtete: Er ermunterte gestandene Chorsänger dazu, es nach gut eineinhalb Jahrhunderten mit einem „etwas anderen Chor“ zu versuchen: „Was können wir schon verlieren?“
Das Ergebnis war eine klassische Win-win-Situation. Alle Beteiligten zogen einen Nutzen daraus – zuletzt das Publikum im Tattersall: Das erlebte über 40 Sängerinnen und Sänger mit schier unbändiger Freude am Gesang. Nina Hetzel ist für die Stimmbildung der Chormitglieder zuständig, auch sie wurde beim Jubiläumskonzert für ihre gute Arbeit gefeiert. Chorleiterin Späth probte zum Schluss noch einen mehrstimmigen Kanon mit dem Publikum, das sich mit warmherzigem, lang anhaltendem Applaus bei allen Beteiligten bedankte.
Unter den begeisterten Zuhörern war auch Julian Stanyer aus der Partnerstadt Tunbridge Wells, Ex-Bürgermeister und Vorsitzender der „Twinning and Friendship Association“. Er wird bei kulturellen Veranstaltungen von Rang öfter in Wiesbaden gesehen – in diesem Jahr war er schon sechsmal in der Landeshauptstadt zu Besuch.