Freitag,
24.11.2017 - 02:45
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Wiesbadener „Ball des Sports“-Finanzierung umstritten
WIESBADEN - (hol). Die Fraktionen von Freien Wählern/Bürgerliste und AfD kritisieren, dass sich städtische Gesellschaften als Sponsoren beim Förderverein für den „Ball des Sports“ finanziell engagieren. Wie berichtet hat dieser sein Ziel, 100 000 Euro zu sammeln, nachdem die Stadt ihre Fördergelder für den Ball um 100 000 Euro gekürzt hat, bereits erreicht. Allerdings sind nicht nur private Sponsoren an Bord, sondern zum Beispiel auch Eswe Versorgung mit 15 000 Euro. Letztlich, so kritisieren beide Fraktionen unabhängig voneinander, werde also doch mehr städtisches Geld für den Ball ausgegeben, als von OB Sven Gerich angekündigt.
„Vielleicht hat der Ball des Sports in der Stadt doch nicht so einen hohen Stellenwert wie von der Rathausspitze gedacht? Wo sind denn all die Unternehmen, allen voran die Hoteliers, die sich für den Verbleib des Balls des Sports stark gemacht haben?“
Auch die AfD kritisiert und spricht vom „Rechte-Tasche-linke-Tasche-Prinzip“. Schon bei der Diskussion im Stadtparlament im vergangenen Jahr habe die AfD gefordert, dass Stadtgesellschaften vom Sponsoring ausgeschlossen sein müssten, so der Stadtverordnete Robert Lambrou. Der OB, er ist jetzt stellvertretender Vorsitzender des Fördervereins, habe damals ausweichend geantwortet. Er werde nicht aktiv auf die städtischen Gesellschaften zugehen, habe er zugesichert. Er könne ihnen aber nicht verbieten, als Sponsoren tätig zu sein. Michael Obergfell von der AfD spricht von einer „dreisten Mogelpackung“ und von „Hintertürfinanzierung“.
Im November 2016 hatten die Stadtverordneten beschlossen, den Ball für weitere vier Jahre zu fördern, hatten aber den Zuschuss um 100 000 Euro auf 387 000 Euro reduziert. Um dies aufzufangen, war der Förderverein gegründet worden.