WIESBADEN - (be). In Nachfolge des aus der Fraktion ausgetretenen Wilfried Bröder nominiert die AfD nunmehr ihren Stadtverordneten Jürgen Wernergold (37) für das Amt des stellvertretenden Stadtverordnetenvorstehers. Die bereits zuvor nominierte Erika Müller (74) hat ihre Kandidatur „aus gesundheitlichen Gründen“ zurückgezogen, teilt Fraktionsgeschäftsführer Robert Lambrou mit.
Erika Müller, so Lambrou weiter, seien nämlich „die Anschuldigungen“ in einem Internetartikel des Stadtmagazins „Sensor“ „sehr zu Herzen“ gegangen. In diesem war Müller als „Hetzerin“ bezeichnet worden, die durch menschenverachtende Äußerungen aufgefallen sei. Ein Wiesbadener schilderte im Artikel ein Erlebnis mit Erika Müller, die im Staatstheater-Foyer zu ihm gesagt haben soll, sie sei aus der CDU aus- und in die AfD eingetreten, „weil die Merkel die ganzen Kerle, das Pack, ins Land gelassen hat. Wenn sie vorher wenigstens alle kastriert worden wären…“
Hierzu erklärt nun AfD-Sprecher Lambrou für Müller, „dass die Wortwahl in dem geschilderten Gespräch nicht ihrer tatsächlichen Aussage entspricht“. Es seien „andere Formulierungen“ verwendet worden. „Die zitierten Sätze wurden zudem aus dem Zusammenhang gerissen und in falschem Kontext wiedergegeben.” Zum Verzicht auf das Präsidiumsamt heißt es: „Aus gesundheitlichen Gründen in Folge eines vor einem Jahr erlittenen Herzinfarktes möchte Frau Müller weitere Auseinandersetzungen zu diesem Vorgang vermeiden und verzichtet deshalb auf die Übernahme des Amtes der stellvertretenden Stadtverordnetenvorsteherin.” Die AfD-Fraktion zählt noch neun Abgeordnete, statt anfangs elf.