Wiesbaden: Die Bus-Hallen der Eswe glänzen mit neuer LED-Technik
In zwei der sieben Werkstatthallen des Busdepots von Eswe Verkehr an der Gartenfeldstraße leuchtet es künftig heller - dank neuer LED-Technologie. Eine Umstellung, von der viele profitieren.
Von Manfred Knispel
Jörg Gerhard (l.) und Ralf Schodlok, der Geschäftsführer und der Vorstandsvorsitzende der ESWE. Foto: wita/Paul Müller
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WIESBADEN - In zwei der sieben großen Werkstatthallen des Busdepots von Eswe Verkehr an der Gartenfeldstraße ist es künftig deutlich heller als bisher. Statt der alten Leuchtstoffröhren sorgt dort jetzt hochmoderne LED-Technik für Licht. Das Besondere daran: Von der Planung über die Beschaffung geeigneter Leuchten bis zur Montage hat alles Eswe Versorgung übernommen. Das könnte sich für den Energieversorger zu einem lukrativen Geschäftsmodell entwickeln.
Kosten für die Umrüstung: 50.000 Euro
Gestern Vormittag nahmen die Geschäftsführer von Eswe Verkehr, Jörg Gerhard, und Eswe Versorgung, Ralf Schodlok, die neue Beleuchtung in Halle 18 mit einem gemeinsamen Druck auf den großen roten Knopf offiziell in Betrieb. „Wir profitieren beide davon“, sagten sie unisono. So sieht der Vertrag aus: Eswe Versorgung rüstet die Beleuchtung der beiden Hallen um und übernimmt fünf Jahre lang die Wartung. Die Kosten dafür betragen laut Schodlok insgesamt rund 50.000 Euro. Umgesetzt wurde die Umrüstung während des laufenden Betriebs von Elektro Saalfrank, einem mittelständischen Unternehmen aus Wiesbaden.
Im Gegenzug zahlt Eswe Verkehr anschließend dafür fünf Jahre lang monatlich 900 Euro – halbiert durch den Einsatz der neuen Technik aber gleichzeitig die Stromkosten von derzeit monatlich 1800 auf nunmehr 900 Euro monatlich. Stromlieferant: Eswe Versorgung.
Schodlok räumt ein, dass es durchaus kurios erscheinen könnte, wenn ein Energieunternehmen einen Kunden mit neuer Technik ausstatte, damit dieser Strom spare.
Er sagt aber: „Wenn wir es nicht machen, macht es jemand anders.“ Da sei es doch naheliegend, die Kunden auf diese Weise ans Unternehmen zu binden. Zumal es sich in diesem Fall dazu noch um zwei eng mit der Stadt verbundene Unternehmen handele. Eswe-Mann Gerhard nannte die Kooperation ein „erfolgreiches Projekt zweier Schwesterunternehmen“.
Contracting ist das Stichwort
Contracting heißt das Geschäftsmodell in Fachkreisen. Für Eswe Versorgung ist es bereits die sechste Zusammenarbeit dieser Art. Bisherige Kunden sind das Sozialkaufhaus „Fast wie neu“ in Biebrich, der Spezialist für Daten- und Aktenvernichtung Gauer, ebenfalls in Biebrich, der Karosseriebauer Finster in Schierstein sowie Mattiaqua mit dem Freizeitbad Mainzer Straße und das Maschinenbauunternehmen Bsullak in Eltville.
Bislang beschränkten sich die Contracting Projekte noch auf Lichttechnik, Schodlok kann sich aber ähnliche Zusammenarbeit auch in den Bereichen Wärme, Kälte oder Druckluft vorstellen. „Wir liefern dann jeweils gleich das Endprodukt“, sagt Schodlok. Er sieht darin ein „Geschäftsmodell der Zukunft“.
Neues System erhöht auch die Arbeitssicherheit
Eswe-Geschäftsführer Gerhard weist zugleich darauf hin, dass der Einsatz der LED-Technik sein Unternehmen nicht nur Geld durch einen um 75 Prozent geringeren Stromverbrauch spare, sondern als Folge auch die Umwelt entlaste. Die eingesparten 100.000 Kilowattstunden Strom entsprächen rund 15.000 Kilo des Treibhausgases CO2 rechnete er vor. Er wies auch darauf hin, dass beide Unternehmen bereits seit vielen Jahren Mitglieder des Projekts Ökoprofit seien. Ganz abgesehen von der deutlich besseren Ausleuchtung der Hallen. Das erhöhe die Arbeitssicherheit und optimiere die Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter.
Auch die Stadt setzt auf LED-Technik. Eher unbemerkt von der Öffentlichkeit, gleichwohl aber ein Beispiel für effizientes Energiesparen, passiert die Umrüstung der Beleuchtung öffentlicher Gebäude auf LED-Licht. In Pilotprojekten, etwa in der Sporthalle Europaviertel, wurde mit 74 Prozent deutlich mehr Energie gespart als erhofft.