Wiesbaden: Das Joho startet sein „Jahrhundertprojekt“
Der Grundstein für das neue Zentralgebäude ist gelegt. Bis zum Jahr 2024 wird in zwei Bauschritten der Neubau entstehen, der erste Rohbau soll schon zum Jahreswechsel fertig sein.
Von Eva Bender
Lokalredakteurin Wiesbaden
Dieses Modell zeigt, wie das fertige Joho aussehen soll: Das Zentralgebäude in der Mitte wird neu gebaut, das Ärztezentrum „Medicum“ (rechts) und der Westflügel (links) bleiben stehen.
(Foto: Joho/Berg)
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WIESBADEN - Es ist ein extrem anspruchsvolles Bauprojekt, das sich das Wiesbadener St.-Josefs-Hospital (Joho) vorgenommen hat: der Neubau des Zentralgebäudes im laufenden Krankenhausbetrieb. Bis zum Jahr 2024 soll er entstehen, in zwei Bauabschnitten zwischen dem Ärztezentrum „Medicum“ und dem Westflügel. Der Ostflügel und die alte Kapelle sind bereits gefallen – nun soll die Bodenplatte gegossen werden, damit bis zum Jahreswechsel der erste Rohbau steht.
Ein „Jahrhundertprojekt“ für das Joho, nennt es Geschäftsführer Martin Bosch. Es ist der dritte Neubau für die Klinik, die erstmals 1892 mit 70 Betten am Langenbeckplatz errichtet worden war, dann 1965 mit 500 Betten zum zweiten Mal. „Damals wurde das Joho am Rande von Wiesbaden gebaut, heute liegen wir in der Stadtmitte.“ Im Rahmen der feierlichen Grundsteinlegung dankte Bosch nicht nur seinen Mitarbeitern für den „gigantischen“ Einsatz, sondern auch den Nachbarn, „die das Neubauverfahren nicht nur ertragen müssen, sondern sich auch eingebracht haben“.
Eine moderne Klinik soll das aktuelle „Stückwerk“ ersetzen
Dass das Joho die Bürger bei dem Neubauprojekt gut eingebunden habe, würdigte auch die Ortsvorsteherin von Südost, Mechthild Behr (SPD). „Durch die Anwohnerversammlungen waren wir immer ausgiebig informiert, und der Geschäftsführer des Joho hat alle Sorgen ernst genommen.“ Lob für die Klinik gab es auch von Oberbürgermeister Sven Gerich (SPD): „Was Sie hier tun, kommt den Menschen aus der Stadt und der Region zugute. Danke für Ihren Mut, mitten in der Stadt und am offenen Herzen ein neues Haus zu bauen. Mit den HSK haben wir uns das nicht getraut.“
Durch den Neubau mit erneut rund 500 Betten soll aus dem „Stückwerk“ eine moderne Klinik mit einer Fläche von 47 000 Quadratmetern werden, die sich an den neuen Anforderungen der Medizin und Patientenversorgung orientiert. So bewegen sich Kliniken zunehmend weg von den starren Fachbereichen, hin zu Zentren, in denen verschiedene Fachärzte zusammenarbeiten. Insgesamt investiert die Klinik 110 Millionen Euro in den Neubau, das Land gibt 20 Millionen dazu. Das sei eine „unterdurchschnittliche Beteiligung“, findet Bosch.