Der Wiesbadener Neurologe Dr. Abdi Afsah erklärt, was die langsam wachsenden Tumore an verschiedenen Stellen des Körpers anrichten und wie man gegen sie am besten vorgehen kann.
Von Dr. Abdi Afsah
Dr. Abdi Afsah
(Foto: Afsah)
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WIESBADEN - Ein Schwannom (Neurinom) ist ein gutartiger, langsam wachsender Tumor des peripheren Nervensystems, der von den Schwann-Zellen ausgeht. Sie können an den Extremitäten, an den inneren Organen, innerhalb der Wirbelsäule oder innerhalb des Schädels auftreten. Sie treten bevorzugt zwischen dem 40. und 60. Lebensjahr auf.
Die intrakraniellen Schwannome (circa acht Prozent aller intrakraniellen Tumore), gehen vorzugsweise vom „Hörnerv“ aus und werden Akustikusneurinome genannt. Schwannome der Wirbelsäule (29 Prozent aller primären Wirbelsäulentumore) gehen meist von den sensorischen Wurzeln aus und können in jeder Wirbelhöhe vorkommen. Periphere Schwannome können in der Kopf- und Halsregion und an den Beugeseiten der Extremitäten auftreten.
Die Symptome sind lage- und größenabhängig. Beschwerden treten aufgrund der Wachstumsgeschwindigkeit sehr langsam auf. Als häufigstes Erstsymptom wird eine schmerzlose Schwellung angegeben. Mit zunehmender Größe kann es zu Schmerzen und Lähmung der betroffenen Nerven kommen. Es können Empfindungsstörungen auftreten. Ist der Hör- und Gleichgewichtsnerv betroffen, kann eine meist einseitige Schwerhörigkeit, Ohrgeräusche, Schwindel oder Gleichgewichtsstörung auftreten. Möglich ist, dass der Telefonhörer nicht mehr an das gewohnte Ohr gehalten wird. Die Drehung des Kopfes mit der gesunden Seite zum Gesprächspartner kann ebenfalls ein Zeichen sein. Bei Befall des Gesichtsnervs kann eine halbseitige Lähmung des Gesichtsnervs auftreten. Typisch an den Extremitäten ist eine hohe Empfindlichkeit mit elektrisierenden Missempfindungen.
ZUM AUTOR
Dr. Abdi Afsah ist tätig in einer neurochirurgischen Gemeinschaftspraxis in der Rheinstraße 31 in Wiesbaden.
Die Therapie besteht in der Entfernung des Tumors oder Bestrahlung. Anschließend erfolgt eine Gewebeuntersuchung des Operationspräparates (Histologie). In sehr seltenen Fällen (weniger als ein Prozent) kann ein bösartiges Neurofibrosarkom vorliegen. Ihre Therapie ist sehr aufwendig und schwierig.
Kommt es zu Schwellungen, Schmerzen oder Geschwüren am Körper, die schmerzhaft sind oder sehr berührungsempfindlich sollte dies ärztlich untersucht werden.