Walhalla Wiesbaden: GOP soll Teilnahme am Kulturausschuss abgesagt haben, Geschäftsführer weiß von nichts
Von Cane-Sophie Buzludag
In solchem Glanz, wie hier das GOP-Theater in Bad Oeynhausen, soll auch das Walhalla bald erstrahlen. Ob allerdings die GOP-Entertainment Group oder der konkurrierende Anbieter „Walhalla Studios“ das Schauspielhaus betreiben wird, ist noch offen. Foto: GOP
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WIESBADEN - Aufregung im Wiesbadener Kulturausschuss. Eigentlich als Tagesordnungspunkt acht geführt: das Walhalla. Dazu angeblich geladen: Die GOP Entertainment Group, die das Konzept fürs Walhalla vorstellen sollte. Doch als Hendrik Schmehl (SPD), stellvertretender Leiter des Ausschusses, die Sitzung eröffnet, nimmt er diesen Punkt gleich wieder von der Tagesordnung. Es werde niemand erscheinen, GOP habe „aus terminlichen Gründen“ kurzfristig abgesagt.
Unverständnis aus den Reihen der Ausschussmitglieder, Gabriele Enders (FDP) stellt die Frage in den Raum, ob denn vonseiten der GOP überhaupt noch Interesse am Walhalla bestehe, wenn man schon zum zweiten Mal nicht zu einer Sitzung erscheine. Denn auch in der vorherigen Sitzung, meint Enders, sei GOP geladen gewesen und nicht gekommen. Schmehl gibt bekannt, dass das Konzept nun auf der nächsten Ausschussitzung im September vorgestellt werden solle.
GOP aber will von dem Termin überhaupt nichts gewusst haben. Olaf Stegmann, der Geschäftsführer der GOP Entertainment Group, sagt auf Nachfrage, ihm sei die Einladung überhaupt nicht bekannt gewesen. „Wir haben nie einen Termin ausgemacht, bestätigt oder gewünscht. Ich weiß gar nicht, wo der jetzt auf einmal herkommt.“ Auch von dem vorherigen Termin will Stegmann nichts gewusst haben. „Wir waren das letzte Mal im Mai in Wiesbaden, da hat Andreas Guntrum angefragt, ob wir nicht einen Termin im Kulturausschuss wahrnehmen können“, erzählt Stegmann. „Wir haben aber direkt gesagt, dass wir das zu diesem Zeitpunkt nicht für sinnvoll halten.“ Und damit, so sagt Stegmann, hätte sich das für ihn erledigt. Sitzungsleiter Hendrik Schmehl wiederum wundert sich darüber, dass die GOP nichts von dem Termin gewusst haben will. „Ich habe die Information über die Absage vom Amt der Stadtverordnetenversammlung erhalten.“ Dass es nicht gleich in der vergangenen Sitzung geklappt habe, sei auch nicht weiter schlimm. „Das würde ich jetzt auch nicht so hoch hängen.“ Irritierend sei nur, dass die GOP gar nicht über eine Einladung informiert gewesen sein will.
„50 000 Euro Miete sind für uns nicht zu erwirtschaften“
Stegmann indes „tut es leid“, dass es im Kulturausschuss Aufregung gegeben hat. Er werde nachhören, wie der Termin denn überhaupt auf die Tagesordnung gelangt sei. „Nicht, dass jetzt der Eindruck entsteht, dass wir unsere Termine nicht einhalten würden oder kein Interesse mehr haben.“ Denn das hätte die GOP Entertainment Group sehr wohl. „Wir finden den Standort Wiesbaden weiterhin sehr interessant.“ Jetzt gehe es aber vor allem darum, in konkrete Vertragsgespräche mit dem Besitzer des Walhalla, der städtischen WVV Wiesbaden Holding GmbH, zu treten. „Wir wissen ja noch gar nicht, ob der Standort für uns überhaupt wirtschaftlich darstellbar ist.“ Und wird konkreter: „Wenn die 50 000 Euro monatlich wahr sind, von denen ich gelesen habe, dann brauchen wir gar nicht mehr weiter darüber sprechen. Das ist mit unserem System nicht zu erwirtschaften.“