Vorwurf der Vergewaltigung gegen Taxifahrer in Wiesbaden: Alkoholisierung von Opfer ausgenutzt?

Ein weiteres Mal hat ein Wiesbadener Taxifahrer die Situation mit einer Frau zu einem sexuellen Übergriff ausgenutzt. Foto: dpa
WIESBADEN - Wegen des Verdachts eines Verbrechens ermittelt die Wiesbadener Polizei gegen einen noch unbekannten Wiesbadener Taxifahrer. Er soll in der Nacht zum Samstag eine junge Frau erst sexuell belästigt und schließlich vergewaltigt haben. Augenscheinlich nutzte der Täter die Alkoholisierung des Opfers aus.
Die Alkoholisierung ist auch der Grund dafür, dass Angaben der 23-Jährigen zum Tatort eher vage sind, es soll laut Polizeibericht im Bereich Erbenheim passiert sein. Das Opfer könne die Örtlichkeit auch nicht weiter beschreiben, heißt es. Die Angaben der Frau werden dessen ungeachtet als glaubhaft betrachtet, sagen die Ermittler.
Vergewaltigung nach Besuch des "Europalace"
Die Frau hatte den Abend in der Diskothek „Europalace“ in Kastel verbracht. Gegen 1.30 Uhr machte sie sich auf den Heimweg. Und zwar mit einem der Taxen, die unmittelbar am „Europalace“ auf Kundschaft warten. Die Frau habe mehrere der Taxifahrer angesprochen und sich erkundigt, wer von ihnen die Tour übernehmen könne. Einer der Taxifahrer erklärte sich schließlich bereit, die Frau stieg auf dem Beifahrersitz ein. In ihrer Vernehmung bei der Polizei schilderte die Frau, dass mit ihr zwei weitere, ihr unbekannte Fahrgäste, eingestiegen seien. Gemeinsam sei man losgefahren, die zwei Mitfahrer hätten das Taxi jedoch unterwegs verlassen. Unklar ist, wo diese Mitfahrer ausgestiegen sind.
Allein im Auto mit der Angetrunkenen soll der Taxifahrer schon während der Fahrt erst anzüglich und dann auch körperlich übergriffig worden sein. Dann soll der Fahrer im Bereich von Erbenheim in ein unbeleuchtetes Gelände gefahren sein und das Taxi gestoppt haben. Der Mann sei ausgestiegen und zur Beifahrertür gegangen. Im weiteren Verlauf sei es dann zu der Vergewaltigung gekommen. Anschließend habe der Taxifahrer die 23-Jährige nach Hause gefahren.
Opfer beschreibt Taxifahrer als dick und dunkelhaarig
Der Täter sei etwa 40 Jahre alt und habe einen Bauch. Das Opfer beschreibt den Täter als „dick“. Der Taxifahrer habe dunkle kurze Haare sowie einen kurz rasierten Vollbart. Der Täter habe nach Angaben der Geschädigten eine „etwas dunklere“ Hautfarbe. Nach ihren Angaben könne er eventuell aus dem „mittleren Osten“ stammen.
Das Fahrzeug habe die bekannte Taxifarbe gehabt und von der Form einem Van entsprochen. Es sei etwas größer und auch höher gewesen.
Wer waren die beiden Mitfahrer?
Für die Ermittlungen sind von zentraler Bedeutung: Wer waren die zwei Mitfahrer oder Mitfahrerinnen, die zunächst gemeinsam mit dem späteren Opfer das Taxi bestiegen haben. Dabei soll es sich ebenfalls um Gäste der Diskothek gehandelt haben.
Welche am „Europalace“ auf Kundschaft wartende Taxifahrer hat das spätere Opfer wegen der möglichen Tour angesprochen?
Zeugen gesucht
Zur Erinnerung für mögliche Zeugen: Die dunkelhäutige Frau war in der Nacht zum Samstag mit einer blauen Jeans, einem pinken Longsleeve und schwarzen Nike-Schuhen bekleidet. Weiterhin trug sie eine Brille mit Goldrand. Auffallend war die Frisur: Die Frau trug Rastazöpfe. Hinweise nimmt die Polizei unter 0611-3450 entgegen.
Die Täterbeschreibung für das Verbrechen aus der Nacht zum Samstag passt nicht auf den Taxifahrer, der am Neujahrsmorgen in der Schinkelstraße sexuell übergriffig geworden war. Opfer war damals eine 34-Jährige. Die Frau hatte nach dem Besuch einer Gaststätte in der Schwalbacher Straße gegen 3 Uhr ein Taxi bestellt. Unterwegs wurde der als „klein und schlank“, 30 bis 35 Jahre alt, beschriebene Fahrer zunächst verbal aufdringlich. In der Schinkelstraße stoppte er das Auto und beugte sich über die auf der Beifahrerseite sitzende Frau. Er berührte die 34-Jährige unsittlich und versuchte, sie zu küssen. Das Opfer gab dem Täter deutlich zu verstehen, dass er die Übergriffe unterlassen soll. Die Frau stieg dann aus dem Taxi aus. Nach ihren Angaben hatte der Täter ein „ausländisches Erscheinungsbild gehabt und akzentfrei Deutsch gesprochen“.