Verein „Vegan in Wiesbaden“ besteht seit fünf Jahren
Sie essen keine tierischen Erzeugnisse und achten auch bei der Kleidung und im Haushalt auf rein pflanzliche Produkte. Die 35 Mitglieder wollen ihren Lebensstil bekannter machen.
In der Öffentlichkeit bei vielen Gelegenheiten präsent: der Verein „Vegan in Wiesbaden“.
(Foto: Dietmar Eisenhammer)
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WIESBADEN - Die ursprüngliche Idee war so simpel wie ambitioniert: Die Botschaft des veganen Lebensstils sollte auch in der hessischen Landeshauptstadt bekannt gemacht werden. Und so wurde vor fünf Jahren der Verein „Vegan in Wiesbaden“ gegründet; derzeit zählt man rund 35 Mitglieder. Vereinsmitglied Dietmar Eisenhammer erklärt unter anderem, was sich aus seiner Sicht seitdem verändert hat.
Herr Eisenhammer, bitte stellen Sie „Vegan in Wiesbaden“ doch kurz vor.
Wir setzen uns als Verein für den Tier- und Naturschutz sowie die Gesundheit ein. Dabei ist unser Ziel, über die vegane Lebensweise aufzuklären. Dazu gehören Infostände, unser Vegan-Patenprojekt und natürlich unser monatlicher Vegan-Treff, zu dem auch Nicht-Veganer herzlich eingeladen sind.
Liegt aus Ihrer Sicht der vegane Lebensstil im Zeitgeist?
Ich würde schon sagen, dass die Leute gegenüber einem veganen Lebensstil offener geworden sind. Inwieweit man sich dann vollends dafür entscheidet und es praktiziert, das steht allerdings auf einem anderen Blatt. Mein Prinzip lautet: Man muss es den Menschen vorleben. Das ist unser großes Ziel.
Gibt es so etwas wie den „typischen“ Veganer?
Das glaube ich nicht. Jeder hat einen anderen Hintergrund. Es gibt im Wesentlichen drei Motive: Tierrechte, Gesundheit und Naturschutz. Aber das Ziel ist das gleiche: Eine vegane Lebensweise, die neben einer rein pflanzlichen Ernährung auch Aspekte wie Bekleidung, Kosmetik und Haushaltswaren einschließt.
Wenn Sie auswärts essen wollen: Ist es schwierig für Sie, ein Restaurant zu finden?
Das Angebot in der Gastronomie hat sich vergrößert. Auch wenn man manchmal noch etwas suchen muss, gibt es einen Trend zu veganen Optionen auf der Karte. Man kann schon sagen: Es ist viel besser, als es noch vor ein paar Jahren war.
Was sagen Sie zur Skepsis, die oftmals seitens der Schulmedizin gegenüber Veganismus geäußert wird?
Gegenüber Unbekanntem sind viele erst mal skeptisch. Das kann man schon nachvollziehen. Ich würde hier aber den Denkanstoß geben wollen: Viele der sogenannten Zivilisationskrankheiten werden heute mit tierischen Lebensmitteln in Verbindung gebracht. Das sehen zunehmend auch viele Ärzte und Wissenschaftler so und hinterfragen langjährige Werbebotschaften in Bezug auf Fleisch und Milchprodukte.
Wo sehen Sie „Vegan in Wiesbaden“ in den nächsten fünf Jahren?
Ich würde schon sagen, dass der vegane Lebensstil vor dem Hintergrund der aktuellen Klimadebatte in den kommenden fünf Jahren mehr Zuspruch finden wird – auch in Wiesbaden. Dafür bedarf es aber vor allem Aufklärung. Ich muss zu den Leuten hingehen und ihnen vorleben, dass ich als Veganer ein rundum zufriedenes Leben führen kann.