Sperrungen an 29 Wochenenden: A3-Brücke über A66 wird abgerissen
Schiersteiner Kreuz, Schiersteiner Brücke, Salzbachtalbrücke und ab Herbst folgt die nächste Großbaustelle: Wegen Arbeiten an der A3-Brücke am Wiesbadener Kreuz, die die A66 überquert, soll es zu Teil- und Vollsperrungen kommen. An Aufatmen ist für die staugeplagten Autofahrer also nicht zu denken.
Von Manfred Knispel
Ab Herbst wird die A3-Brücke über die A66 saniert. Foto: Joachim Sobek
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WIESBADEN - Die Hiobsbotschaften für Wiesbadens Autofahrer reißen nicht ab, vor allem, wenn es um die Autobahnen geht. Noch immer sind Schiersteiner Brücke und Schiersteiner Kreuz Großbaustellen. Und erst vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass während des Abrisses und des Neubaus der Salzbachtalbrücke nur drei statt wie ursprünglich geplant vier Fahrstreifen zur Verfügung stehen. Und nun folgt ab Herbst die nächste Großbaustelle: Im September beginnen am Wiesbadener Kreuz der Abriss und der Neubau der Brücke der A3 über der A66. An 29 Wochenenden solle es zu Gesamt- oder Teilsperrungen kommen.
Dabei geht es nicht einmal darum, wie jetzt Alexander Pilz, Regionalbeauftragter des zuständigen Landesbetriebs Hessen Mobil, erklärte, die Leistungsfähigkeit der A3-Brücke zu erhöhen. Tatsächlich gibt es nach dem Neubau nach wie vor zwei Spuren in jede Richtung plus jeweils Spuren für die Auf- und Abfahrten. Es gehe vielmehr schlicht um die „Erneuerung des Bauwerks“. Der Grund ist einfach: „Das Bestandsbauwerk ist den heutigen Anforderungen nicht mehr gewachsen.“
Oben sind Behelfsbrücken, unten gibt es Stau
Im Jahr 2020, so die Hoffnung von Hessen Mobil, sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Die Baukosten werden auf 50 Millionen Euro veranschlagt. Der Neubau ist Teil des 1,09 Milliarden Euro schweren Pakets, das das Land Hessen an die Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH, kurz Deges, vergeben hat. Das Paket beinhaltet zahlreiche In¬fra¬strukturmaßnahmen, insbesondere die Neugestaltung überlasteter Autobahnknotenpunkte rund um Wiesbaden, Frankfurt und Offenbach.
Die Baustelle wird nicht besonders groß sein. Gerade mal eine Spannweite von 50 Metern hat die Brücke. Gleichwohl sind die Behinderungen gewaltig. Oben auf der A3 wird der Verkehr zwar während der gesamten Bauzeit weiterhin auf jeweils zwei Spuren über Behelfsbrücken rollen. Auf der A66 wird es hingegen heftig, besonders während der Sommerferien 2018. Einer der Gründe: Die neue Brücke wird künftig nur noch einen statt zwei Pfeiler haben.
Besonders die aufwendigen und langwierigen Fundamentarbeiten des neuen Pfeilers, aber auch der Auf- und spätere Abbau der Behelfsbrücken sorgen auf der wichtigen Verbindung zwischen Wiesbaden und Frankfurt in beide Richtungen für die meisten Sperrungen. Zudem sind an vier Wochenenden alle vier Rampen dicht – was Ab- und Auffahren sowohl von der A3 als auch von der A66 unmöglich macht. Schlimmer geht’s kaum noch.
Die Reduzierung von zwei auf einen Pfeiler geschieht zur Vorbereitung des künftigen sechsspurigen Ausbaus der A66 auch in diesem Bereich. Der Wiesbadener Verkehrsdezernent Andreas Kowol (Grüne) musste indes auf konkrete Nachfrage von Hessen Mobil erfahren, dass mit einem Beginn des A66-Ausbaus nicht „in den nächsten fünf bis acht Jahren“ zu rechnen sei. Anschließend sei dann von einer Bauzeit von drei bis fünf Jahren auszugehen. Kowol drängte gleichzeitig darauf, die jetzigen Planungen mit denen für die sogenannte Wallauer Spange zu koordinieren, also der schnellen Zugverbindung von Wiesbaden nach Frankfurt.
Hessen Mobil rät dazu,auf der A3 zu bleiben
Als mögliche Ausweichstrecken schlägt Hessen Mobil großräumige Umfahrungen über den Mainzer Ring oder über die A671 vor. Die Befürchtung der umliegenden Gemeinden, dass sich vor allem ortskundige Fahrer Schleichwege suchen könnten, teilt auch Alexander Pilz von Hessen Mobil. Speziell für die A3 hält er das aber für nicht sinnvoll. Er rät: „Bleiben Sie auf der A3, die ist mit den Behelfsbrücken genau so leistungsfähig wie sonst.“
Die Arbeiten am Wiesbadener Kreuz überschneiden sich übrigens komplett mit denen an der Salzbachtalbrücke. Dort soll die neue Brücke 2022 fertig sein.