Sommer-Feeling mit Elton John auf dem Bowling Green
Sommerabend mit Superstar: Knapp 11.000 Besucher auf dem Bowling Green und jede Menge Zaungäste erleben am Samstagabend Sir Elton John live vor dem Kurhaus in Wiesbaden.
Von Christina Oxfort
Sir Elton John bei seinem Auftritt auf dem Bowling Green. Foto: Sascha Kopp
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WIESBADEN - Sir Elton John hat´s einfach drauf. Nicht nur, dass der Superstar seine Stimmbandentzündung wieder in den Griff bekommt, er sorgt auch noch für Sommer-Feeling pur in der hessischen Landeshauptstadt. Bei geradezu schweißtreibenden Temperaturen pilgern nicht nur rund 10.000 Konzertbesucher in Richtung Bowling Green vor dem Wiesbadener Kurhaus, es sind auch unzählige Zaungäste auf dem Weg. Und auf der Suche nach dem perfekten Platz. Wenn nicht zum Sehen – auch der Blick auf die großen Leinwände ist nahezu vollständig verdeckt – dann doch wenigstens zum Zuhören.
Der Grashügel an der Prinzessin-Elisabeth-Straße eignet sich bestens für ein mit Live-Musik kombiniertes Picknick. Routiniers wie Thomas und Sabine, die an der Sonnenberger Straße bereits die Konzerte von Rod Stewart und Herbert Grönemeyer genossen haben, wissen das. Und sie verstehen Bedenken, dass man hier womöglich nicht genug hören könne, zu zerstreuen. Wie ihre Clique haben die beiden neben der großen Decke eine Kühlbox im Gepäck, der große Weidekorb enthält unter anderem Käsewürfel und Weintrauben. Offenkundig ein Renner, denn die Mischung aus würzig und süß ist auch auf der Wilhelmstraße allgegenwärtig. Der Bürgersteig als Flaniermeile ist passé, stattdessen reiht sich hier Stuhl an Stuhl, auch vereinzelte Tische sind aufgebaut. Während sonst zumeist Sekt- und Weingläser aus Plastik zum Einsatz kommen, wird hier der Wein auch stilecht aus Weinrömern gesüffelt.
Zaungäste auch in den Restaurants rundum
Zaungäste mit Faible fürs bequemere Sitzen und gepflegte Speisen haben schon vor Wochen für volle Reservierungsbücher bei den Restaurants unweit des Bowling Green gesorgt. Während hier das Servicepersonal ebenso wie Elton John und seine Musiker fürs Wohlbefinden der Gäste schuften, ist die Lage unter den schattenspendenden Bäumen des Kaiser-Friedrich-Platzes extrem entspannt. Dicht an dicht sitzen die Zaungäste beisammen, helfen sich mit Flaschenöffner oder Servietten aus – und tauschen gerne mal die eigenen Klopse gegen ein Stückchen Käse ein.
Mindestens ebenso wichtig wie der perfekte Platz zum Sitzen, das Essen und die Getränke sind die Hoffnungen auf „das“ Lieblingslied schlechthin. Wird Sir Elton John den „Crocodile Rock“ spielen? Oder mit dem „Don´t let the sun go down on me“ und dem „Circle of life“ Erinnerungen an romantische Momente wach werden lassen? Egal, Hauptsache man hat ihn bei seinem einzigen Open-Air-Konzert im Rahmen seiner Abschiedstour „Farewell Yellow Brick Road“ noch einmal live gehört. Vereinzelt sind sogar regelrechte Streitgespräch im Gange, welcher der vielen Hits des 72-jährigen denn nun das Nonplusultra ist…
Hardcorefans hinter den Theaterkolonnaden
Bernd und Sven, aus Frankfurt angereist, outen sich als Elton John-„Hardcorefans“, sie hören einfach alles von dem Briten gern. Und freuen sich wie Bolle, dass es ihnen als Zaungästen gelungen ist, einen Platz hinter den Theaterkolonnaden zu finden, der ihnen einen zwar leicht eingeschränkten, aber doch annehmbaren Blick auf den verehrten Star gewährt, als der pünktlich um kurz nach sieben in die Tasten seines Flügels haut.
Und hier die Fotos von Sascha Kopp zum Sommer-Event: