Schülerteam der Wiesbaden High School siegt beim Leonardo Schul-Awards der Wiesbaden Stiftung mit selbstkonstruierten Roboter
Von Julia Anderton
Mitarbeiterin Lokalredaktion Wiesbaden
Mitglieder des Teams der Wiesbaden American High School mit ihrem Leonardo für den Spielroboter. Foto: Wiesbaden American High School
( Foto: Wiesbaden American High School)
Jetzt teilen:
Jetzt teilen:
WIESBADEN - Was wäre die „Star Wars“-Saga ohne C-3PO und R2-D2? Vermutlich nur halb so erfolgreich: Die beiden niedlichen Roboter gelten ebenso als Markenzeichen wie der finstere Darth Vader und der behaarte Chewbacca. Doch auch ohne große Leinwand-Auftritte faszinieren Roboter die Menschheit, als Ende des 19. Jahrhunderts in den Groschenheften erstmals das Phänomen dampfgetriebener Maschinenmenschen auftauchte. Der Schriftsteller Isaac Asimovs machte sie ab 1942 einem größeren Publikum erstmals als „Roboter“ bekannt – der Rest ist Geschichte.
Die Schüler der Wiesbaden American High School hatten aber keinen Film- oder Literaturhelden vor Augen, als sie ihr Projekt „Innovation in Robotics Control Systems“ in Angriff nahmen: Die 16 Neunt- bis Zwölftklässler entwarfen, bauten, programmierten und testeten erfolgreich einen Spielroboter, der über ein Spielfeld rollend Bälle in vorgegebene Ziele schießen kann.
Mit Sensoren und Vision-Systemen
Dabei verwendet er Sensor- und Vision-Systeme, um Objekte auf dem Wettkampfspielfeld zu lokalisieren und zu manipulieren. Die ersten 15 Sekunden jedes Spiels werden dabei vollständig autonom (ohne Fernbedienung) durchgeführt. Eine herkömmliche Lenkung ist auch danach nicht erforderlich: „Der Bediener bewegt einfach den Joystick in die Richtung, in die er gehen will, und der Roboter geht dorthin“, erklärt der Teamsprecher Dennis Sarsozo.
Mitglieder des Teams der Wiesbaden American High School mit ihrem Leonardo für den Spielroboter. Foto: Wiesbaden American High School Foto: Wiesbaden American High School
Foto:
2
Eingereicht haben die Schüler, deren Eltern bei den amerikanischen Streitkräften stationiert sind, ihr Werk zunächst beim First Robotics Contest in San Diego – doch als sie vom Leonardo Schul-Award der Wiesbaden Stiftung hörten, den diese Zeitung als Medienpartner präsentiert, versuchten sie auch da ihr Glück in der Wettbewerbskategorie „Mathematik & Informatik“ und präsentierten ihren 130-II-Roboter vor den Juroren Gerhard Bär (Geschäftsführer Vitronic GmbH), Otto Barth (Taunuswunderland), Dr. Matthias Lotter (Apotheker), Gereon Diez (Schulleiter Abendgymnasium/Hessenkolleg), Philipp Eckelmann (Geschäftsführer Eckelmann AG), Christine Lutz (Geschäftsführerin Ausbildung IHK Wiesbaden), Prof. Ludger Martin (Informatiker an der Hochschule Rhein-Main), Dr. Sandra Pepperl-Klindworth (Biologin), Dominik Pilat (Physiker) sowie Michaela Pohl (Pharmazeutin).
WETTBEWERB
Der Leonardo Schul-Award der Wiesbaden Stiftung zeichnet seit 2005 im Zwei-Jahres-Turnus herausragende Projekte aus, die Wiesbaden Schüler der Klasse 7 bis 13 im Team erarbeitet haben. Die Teilnahme ist in den Kategorien „Visionen für Wiesbaden“ (Berufsleben/ Stadt-Ideen/ Soziales & Inklusion), „Kreative Medien“ (Online/Filme/Design & Gestaltung), „M.I.N.T.“ (Naturwissenschaften/ Technik/ Mathematik & Informatik) sowie „Auf der Bühne“ (Theater/Musikkomposition/Bands) möglich.
Mit Erfolg: Auf der großen Preis-Gala wurde das Team als Gewinner ausgezeichnet und mit einem Preisgeld von 1000 Euro sowie der Leonardo-Trophäe belohnt. Die Wiesbaden American High School hat übrigens nicht zum ersten Mal einen Leonardo abgeräumt – beim Wettbewerb 2015 hatten sie jedoch nicht mit Technik, sondern mit Kunst gepunktet: Für ihre Inszenierung des Musicals „Aida“ waren die Jugendlichen damals in der Kategorie „Theater“ prämiert worden.