WIESBADEN - Digitale Medien gehören zum Alltag. Das betrifft auch Kinder und Jugendliche, die immer früher mit den neuen Kommunikationsmitteln in Berührung kommen. Beim Umgang mit Facebook, WhatsApp und Co erhalten die jungen Menschen der Landeshauptstadt Unterstützung durch ein Projekt des Suchthilfezentrums (SHZ) Wiesbaden: „U.r.on. – Check your line!“ ist ein interaktiver Parcours des SHZ, der Kindern und Jugendlichen zeigt, wie sie sich sicher durchs Internet bewegen und ihre Daten vor dem Missbrauch durch fremde Nutzer schützen.
Spielerische Interaktionen vermitteln Informationen
Für den Parcours stellt die Mauritius-Mediathek einmal im Monat die Räumlichkeiten zur Verfügung. In neun Stationen beschäftigen sich Schüler der 6. und 7. Jahrgangsstufe in kleinen Gruppen mit Themen aus dem Bereich Medien. Dazu gehört beispielsweise Kontrolle im Sinne der sicheren Nutzung, eine kritische Auseinandersetzung mit den Chancen und Risiken der Medien und dem eigenen Medienkonsum sowie der kreative Umgang mit Medien.
Um sich die Häufigkeit der eigenen Mediennutzung bildlich vorstellen zu können, erstellen die Schüler zu Beginn ein Konsumprotokoll. Dazu verteilen sie verschiedenfarbige Bälle in Glasvasen. Viele kommen da schon ins Staunen, berichtet Katharina Munz, die Leiterin des U.r.on.-Projekts im SHZ. „Wir wollen nicht mit dem erhobenen Zeigefinger vor den Gefahren der Medien warnen“, erklärt sie. Vielmehr gehe es darum, die Jugendlichen im Umgang mit Medien zu sensibilisieren. Auch die anderen Stationen des Parcours funktionieren spielerisch und in Gruppenarbeit.
Ein Konzept, das bei den Schülern gut ankommt: „Im Internet muss man aufpassen, was man tut. Man darf den anderen Leuten nicht alles zur Verfügung stellen“, erklärt Christopher. Der Elfjährige hat den Parcours zusammen mit seinen Mitschülern des Gymnasiums am Mosbacher Berg besucht und will in Zukunft ganz besonders aufpassen. So geht es auch dem zwölfjährigen Lars, der gelernt hat, „dass sich hinter den Links oft Viren verstecken“.
U.r.on. gibt es seit 2015. In dieser Zeit hat das Projekt bereits 1010 Wiesbadener Schüler erreicht. Die Kosten belaufen sich im Durchschnitt auf 10 000 Euro pro Jahr, die von der Landesanstalt für privaten Rundfunk und Neue Medien Hessen (LPR), der Abteilung Fachberatung Medienbildung des Staatlichen Schulamts und vom Schuldezernat getragen werden. Für 2017 sind insgesamt zwölf Termine geplant.