Per kostenlosem Shuttle zum Wiesbadener Impfzentrum
Das Unternehmensbündnis Charity Alliance hat in mehreren Bundesländern mobile Flotten organisiert, die über 70-Jährige zu Impfterminen bringen. Auch in Wiesbaden läuft das Angebot.
Von Michaela Luster
Lokalredakteurin Wiesbaden
Ehrenamtliche Fahrer bringen Senioren per Auto zum Wiesbadener Impfzentrum.
(Foto: Lukas Görlach)
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WIESBADEN - Vier Opel mit der Aufschrift „Gesundheitsmobil“ haben am Freitagvormittag aufgereiht vor dem Impfzentrum gestanden. Mit den Autos werden in den kommenden Monaten kostenlos Menschen ab 70 Jahren von ihrem Zuhause ins Rhein-Main-Congress-Center (RMCC) gebracht. Möglich macht das die Charity Alliance, ein Unternehmensbündnis zum Schutz der Menschenwürde mit Sitz in Worms. Es organisiert solche mobilen Flotten in Hessen und anderen Bundesländern.
„Insgesamt haben wir fünf Fahrzeuge im Einsatz in Wiesbaden, aber eines ist gerade schon unterwegs“, sagt Projektleiter Leo Kutscheid von der Charity Alliance. Unter anderem aufgrund von Aufrufen in dieser Zeitung haben sich mehr als 100 ehrenamtliche Fahrerinnen und Fahrer gemeldet, die bereit sind, an einem oder mehreren Tagen Menschen, die einen Impftermin haben, zum RMCC zu kutschieren. „Das ist ein ganz tolles Ergebnis“, freute sich Kutscheid. Sowohl Fahrer als auch die geimpfte Person tragen eine FFP2-Maske, und es gibt Plexiglasscheiben zur Rückbank. Transportiert werden nur die Angehörigen eines Haushalts. Die Ehrenamtlichen sind versichert.
19 Wiesbadenerinnen und Wiesbadener haben sich bisher unter der Hotline für Impffahrten angemeldet. Sie können selbst entscheiden, ob die Fahrer sie ins RMCC begleiten oder sie erst danach wieder abholen. Auch zum zweiten Impftermin werden sie gebracht. Ganz wichtig: Impftermine kann die Charity Alliance nicht vergeben, sie organisiert nur die Fahrten.
Ehrenamtliche Fahrer bringen Senioren per Auto zum Wiesbadener Impfzentrum. Foto: Lukas Görlach
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Möglich ist das mithilfe vieler Spender, etwa der R+V-Versicherung. Die Wagen werden von den Autoherstellern bereitgestellt. Andere Sponsoren übernehmen etwa die Betriebskosten oder das Dankeschön für die Fahrer.
Die Zusammenarbeit mit der Stadt laufe sehr gut, lobt Kutscheid. Und auch Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende (SPD), der zum Pressetermin vors RMCC gekommen war, ist zufrieden: „Das ist eine wertvolle Unterstützung. Dieses Logistikangebot hätten wir als Stadt nicht stemmen können.“ Unter anderem in den Beratungsstellen für selbstständiges Leben im Alter werde die Stadt auf das Angebot hinweisen.
Von den älteren Menschen, aber auch den Angehörigen erfahren er und seine Mitstreiter viel Dankbarkeit, berichtet Kutscheid: „Sie sagen, dass ihnen ein Stein vom Herzen fällt.“ Das Angebot soll laufen, bis alle impfwilligen Über-70-Jährigen zweimal geimpft sind und der Bedarf besteht.
KARMACARE
Auch Karmakurier, ein Team aus Ehrenamtlichen, hat die Servicehotline „Karmacare“ für Impfberechtigte aus Wiesbaden und Frankfurt ins Leben gerufen und ein „Flotten-Netzwerk“ organisiert. Unter 0611-94 58 52 14 (Montag bis Samstag 9 bis 16 Uhr) erreichen impfberechtigte Personen sowie ihre Angehörigen eine Ansprechpartnerin oder einen Ansprechpartner. Sie helfen kostenlos bei der Organisation der Impftermine, beim Bearbeiten und Ausfüllen der Formulare und bei der Organisation der Anfahrt. Ehrenamtliche begleiten die Impfberechtigten wenn gewünscht zudem zum ersten und zweiten Impftermin.