Neues Fastfood-Restaurant bringt Hawaii-Flair nach Wiesbaden
Die Wiesbadener Gastro-Szene wird neuerdings durch hawaiianisches Fastfood und Gemüse-Smoothies im „Ma‘loa“ bereichert, während die Nerostraße einen Abschied verschmerzen muss.
Von Julia Anderton
Lokalredakteurin Wiesbaden
Gesunde Smoothies und vitaminreiche Poké Bowls finden ernährungsbewusste Fastfood-Fans bei Sveatoslav Hamburg und seiner Frau im „Ma‘loa“ in der Fußgängerzone.
(Foto: Carsten Siemon)
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WIESBADEN - Sandstrände und Blumenketten, Kokosnüsse und Hula-Tanz sind Assoziationen, die häufig mit Hawaii verbunden werden. Getanzt wird zwar nicht im frisch eröffneten „Ma‘loa“ in der Langgasse, wo nach über einem Jahr Leerstand nach Schließung der „Hofpfisterei“-Filiale nun wieder Leben eingekehrt ist: Doch die hawaiianische Lebensart wird im Holz-Pflanzen-Interior inklusive zweier Sitzschaukeln und natürlich der Speisekarte aufgegriffen. „Wir sind gesundes Fast Food“, erklärt Sveatoslav Hamburg das Konzept.
Denn statt Bratwurst, Pommes oder Döner gibt es hier Poké Bowls: Auf einem Bett aus Reis, Zucchini-Nudeln oder Babyspinat befinden sich frisches Gemüse, Obst, Nüsse, Fisch, Fleisch oder Tofu und Sauce. Etwa Huhn mit Edamame, Gurken, Frühlingszwiebeln, Erdnussbutter-Aroma, Algensalat und Erdnüssen oder Tofu mit Gurke, Ananas, Frühlingszwiebeln, Mango, Kokoschips und würzigem Dressing.
Freie Zutaten-Wahl beliebt bei Wiesbadenern
Besonders beliebt ist bei den Wiesbadenern die Möglichkeit, die Zutaten individuell zu kombinieren, etwa aus Kimchi, Quinoa- oder Süßkartoffelsalat, Avocado, Thunfisch, Lachs und Huhn sowie vielen weiteren Möglichkeiten. Veganer und Vegetarier werden hier fündig, zudem werden glutenfreie Produkte verwendet.
Komplettiert wird die Auswahl durch Suppen, Desserts, Eis und Smoothies (sowohl mit Obst als auch mit Gemüse).
Bundesweit 15 Ableger hat die Berliner Kette über Franchisenehmer bereits, demnächst wird sie auch in Dresden, Bremen, Mannheim und Münster eröffnen. Eigentlich richte sich das Angebot an die Zielgruppe der Mittzwanziger bis Mittvierziger, doch die Wiesbadener seien experimentierfreudig, berichtet Hamburg: Ernährungsbewusste Jugendliche kämen ebenso in den Laden wie Senioren. Obwohl er und seine Frau Darmstädter sind, stand für die beiden Wiesbaden als Standort fest: „Wir lieben Wiesbaden, es hat kulturell und ästhetisch viel zu bieten“, schwärmt er. Bei einem privaten Aufenthalt kam er zufällig an den Räumlichkeiten vorbei und habe sich direkt verliebt. „Man kann sagen, es war Schicksal.“
Ebenfalls kürzlich eröffnet hat „Feinkost Briore“ in der Niederwaldstraße; auch die Schwalbacher Straße bekommt in kulinarischer Hinsicht Zuwachs: Demnächst starter hier der „Ariana Supermarkt“ mit afghanischen und persischen Spezialitäten. Mit Tay Düz hat sich derweil eine bekannte Figur aus dem Nachtleben verabschiedet: Er ist nun im Außendienst für ein Energiedrink-Unternehmen für die Szene-Gastronomie in Wiesbaden, Mainz, Offenbach und Hanau zuständig. Seine Club-Bar „Amigos Backstage“ bleibt der Nerostraße dennoch erhalten, sogar mit dem bewährten Team und dem etablierten Konzept: Neu ist die Betreiberin, die allerdings noch nicht öffentlich genannt werden will. Über das Pfingstwochenende bleibt „Amigos Backstage“ noch geschlossen, von Donnerstag kommender Woche an soll es voraussichtlich wieder losgehen. „Ich bleibe Wiesbaden treu“, verkündet Düz, so sehr ihn auch Berlin locke. Und auch in seinem ehemaligen Laden werde er mit etwas Abstand mal vorbeischauen: „Ich werde dort definitiv noch Gast sein, da stecken schließlich so viel Liebe und Arbeit drin.“
Dieser Artikel wurde ursprünglich am 04.06.2022 um 05:00 Uhr publiziert.