Nach AfD-Kritik des SGE-Präsidenten: Wiesbadener OB Sven Gerich tritt Eintracht Frankfurt bei
Sven Gerich ist Eintracht Frankfurt beigetreten. Der Wiesbadener Oberbürgermeister gab am Dienstagmorgen einen Mitgliedsantrag auf der Internetseite des Sportvereins ab. „Ich liebe meine Eintracht schon ewig. Aufgrund der tollen Haltung von Eintracht-Präsident Peter Fischer wollte ich jetzt auch ein Zeichen setzen“, sagt Gerich auf Anfrage. Er reagiere damit auf die erneute AfD-Kritik von Fischer.
Von Olaf Streubig
Stellvertretender Chefredakteur
Wiesbadens Oberbürgermeister Sven Gerich.
(Foto: Joachim Sobek )
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WIESBADEN - Sven Gerich ist Eintracht Frankfurt beigetreten. Der Wiesbadener Oberbürgermeister gab am Dienstagmorgen einen Mitgliedsantrag auf der Internetseite des Sportvereins ab. „Ich liebe meine Eintracht schon ewig. Aufgrund der tollen Haltung von Eintracht-Präsident Peter Fischer wollte ich jetzt auch ein Zeichen setzen“, sagt Gerich auf Anfrage. Er reagiere damit auf die erneute AfD-Kritik von Fischer.
Dieser hatte im Rahmen einer Mitgliederversammlung gesagt: „Unsere Satzung sagt ganz klar: Wehret den Anfängen von Rassismus, Herabsetzung, Ausgrenzung und Antisemitismus. Wir müssen uns für die Verteidigung der Werte unserer Gesellschaft ohne Zweifel engagieren. Die sind viel stärker in Gefahr, als wir das wahrnehmen.“ Fischer hielt dafür stehenden Applaus der 800 anwesenden Mitglieder und wurde mit 99 Prozent der Stimmen als Präsident wiedergewählt.
Auch Kritik nach Fischers Rede
„Im Spitzensport ist eine so deutliche Haltung sehr ungewöhnlich und bemerkenswert“, sagt Gerich. Als Sportdezernent der Landeshauptstadt habe er Fischer direkt zur Wiederwahl gratuliert, jetzt zählt er zu den gut 50.000 Eintracht-Mitgliedern.
Eine Mitgliedschaft vertrage sich nicht damit, AfD zu wählen, hatte Peter Fischer bereits Ende vergangenen Jahres in verschiedenen Interviews erklärt. Diese Einschätzung bezeichnete damals der Vorsitzende der Wiesbadener CDU-Rathausfraktion, Bernhard Lorenz als „pauschale Diffamierungen“. Fischer hatte erklärt, es gebe „für die braune Brut“ und für „Nazis“ keinen Platz bei Eintracht Frankfurt. „Diese einfache Gleichsetzung von AfD, „brauner Brut“ und „Nazis“ kritisiert Lorenz. „Es gibt Standards, die man beachten muss. Eine von fachlichen Standards nicht gedeckte Herabsetzung von Menschen ist inakzeptabel.“ Lorenz forderte, bei Eintracht Frankfurt solle über den Rückzug des Präsidenten diskutiert werden.