Lächerlich - Kommentar von Heinz-Jürgen Hauzel zu Demo und Gegendemo
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WIESBADEN - So mag man sich Demokratie gern vorstellen. So darf gelebte Verschiedenheit aussehen. Drinnen im Kurhaus die, die keine Vielfalt wollen. Und draußen auf dem Bowling Green die, die zeigen, wie gut es sich in einer vielfältigen Stadtgesellschaft leben lässt, in der alles erlaubt ist, was ein friedfertiges Miteinander nicht stört. Die bunte Zusammenkunft draußen war notwendig, um denen drinnen deutlich zu machen, dass ihre kruden Thesen von der Schulerziehung bis zur Staatsangehörigkeit blanker Unsinn sind. Genauso wie die künstliche Aufregung von Hedwig von Beverfoerde, der Koordinatorin von „Demo für alle“, einfach nur lächerlich ist. Eine Diffamierung sei es, sie und ihre Mitstreiter in die rechte Ecke zu stellen. Dabei arbeitet die aus der CDU ausgetretene Freifrau an der Spitze dieser und anderer Initiativen mit einer prominenten Rechten, der stellvertretenden AfD-Bundesvorsitzenden Beatrix von Storch, eng zusammen.
Stadt sollte genau prüfen, wen sie sich ins Haus holt
Wenngleich an diesem Wochenende alles friedlich abgelaufen ist, sollte man künftig bei der Stadt – natürlich auch bei den stadteigenen Gesellschaften – sehr genau darauf achten, mit wem Verträge geschlossen werden und wen man sich ins Haus holt. Man könnte schnell Freunde verlieren, weil denen und ihren ausländischen Besuchern bei Käfer’s vielleicht noch vor dem Essen der Appetit vergeht, wenn nebenan nationalkonservative Sektierer tagen. Und sie wollen möglicherweise auch nicht in Halle eins des neuen Rhein-Main-Congress-Centrums einen Kongress mit einem vielfältigen Teilnehmerkreis abhalten, während im Obergeschoss in Saal zwei die Freifrauen und andere Familienschützer gegen Schwule und Lesben herziehen.