Kommentar zur Aufarbeitung des Busunfalls: Die Drängler

Nein, es gibt überhaupt nichts zu verheimlichen. Warum auch? Eine solche Mutmaßung ist schlichtweg Unfug. Und ja, die Öffentlichkeit hat ein berechtigtes Interesse und ein Recht zu erfahren, was die Ursache für den tragischen Busunfall am Hauptbahnhof war. Aber erst, wenn alle Fakten so zusammengetragen sind, dass von offizieller Seite eine fundierte Erklärung geliefert werden kann. Das braucht Zeit. Klar, es gibt eine Annahme, für die alles spricht - menschliches Versagen. Eine Verkettung mehrerer Verhaltensweisen. Das wurde auch kommuniziert. Eine Information, die den wilden Spekulationen eigentlich das Wasser hätte abgraben müssen. Mit welchem Recht wird gedrängt, dass Behörden und externe Sachverständige jeden Schritt der Aufarbeitung in der Öffentlichkeit breittreten sollen? Die Sicherheit der Fahrgäste in den Bussen hängt gewiss nicht davon ab, ob fortlaufend Wasserstandsmeldungen über das "Warum" zirkulieren. Das Unfall-Gutachten ist die Grundlage, um über Verantwortung und Schuld des Mannes zu befinden, der den Bus gefahren hatte. Genau wie die Opfer hat auch er verdient, dass mit Sorgfalt ermittelt wird, wie es zu dem Unfall kommen konnte, wie er hätte verhindert werden können. Genauigkeit, und nicht das öffentliche Drängeln, ist der Maßstab, der zählt.