WIESBADEN - Eigentlich sind diese neuen Zahlen über das Verkehrsverhalten nicht nur ernüchternd, sondern erschütternd. Die Wiesbadener fahren nicht weniger Auto, sondern sogar mehr als noch 2013. Vor dem Hintergrund des Klimawandels und des zunehmenden Umweltschutzbewusstseins der Deutschen sind diese Ergebnisse eigentlich schwer zu begreifen. Eigentlich. Denn jeder weiß: Der Mensch ist ein echtes Gewohnheitstier. Die Notwendigkeit, dass wir alle weniger Auto fahren, ist sicher in vielen Köpfen angekommen. Spätestens, wer Tag für Tag in der Stadt im Stau steht, erkennt die Zwangslage irgendwann an. Alles nur heiße Luft, nichts dahinter? Bei vielen schon: Statt ihr eigenes Verhalten und ihre täglichen Wege unter die Lupe zu nehmen, machen sie es so, wie sie es schon immer gemacht haben. Das funktioniert aber bei steigenden Einwohnerzahlen nicht mehr. Bei nahezu jedem gibt es noch Möglichkeiten, Wege anders zurückzulegen als im Auto. Weniger Autoverkehr bringt etwas für jeden Bürger. Nicht nur bessere Luft und weniger Stau-Minuten, auch weniger stressige und gefährliche Situationen im Verkehr und eine lebenswertere Stadt. Zum Wohl aller Wiesbadener sollte das doch ohne Zwang funktionieren.
