Donnerstag,
12.09.2019 - 04:00
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Kommentar zum Mobilitätsleitbild: Satan aus Blech
WIESBADEN - Wenn man einen Wunsch frei hätte, dann wäre es zweifelsohne dieser, dass solch eine Plattform wie das Symposium zum Mobilitätsleitbild ein Jahrzehnt früher stattgefunden hätte. Der hessischen Landeshauptstadt und ihren Bewohnern wären viele langwierige Diskussionen erspart geblieben, wie und mit welchen Mitteln man sich zukünftig fortbewegt. Das erste von insgesamt vier Symposien war ein kurzweiliges Forum; Rahmenbedingungen, Atmosphäre und Tonalität stimmten. Dafür ist Verantwortlichen und Organisatoren ein Lob auszusprechen. Man darf zurecht positiv gespannt sein, was die nächsten Zusammenkünfte bieten werden. Bedauerlicherweise – und das wurde vor allem in der Plenumsdebatte im Nachgang deutlich – wurde die vielmals proklamierte Ergebnisoffenheit, die diesem Prozess des Mobilitätsleitbilds innewohnen soll, nur von einzelnen Diskutanten verinnerlicht. Gerade das mit einem Verbrennungsmotor angetriebene Automobil, so schien es, gilt bei nicht wenigen als der blecherne Satan persönlich. Diese fast schon dogmatische Aversion hilft niemandem weiter. Weg mit den Schranken im Kopf! Die Forderung nach einem weitestgehend autofreien Wiesbaden ist so naiv wie weltfremd. Die Mixtur der verschiedenen Verkehrsmittel macht’s. Zumal viele nennenswerte Alternativen zum Pkw bis heute fehlen – sofern sie (Stichwort City-Bahn) überhaupt kommen.