Montag,
27.11.2017 - 00:00
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Jugendorganisationen von CDU, FDP und SPD diskutieren eine Waffenverbotszone in der Wiesbadener Innenstadt
WIESBADEN - (evb). Unter der Überschrift „die Waffe des Alltags“ war in dieser Zeitung darüber berichtet worden: Für viele junge Männer scheint ein Messer inzwischen ein „Ausgeh-Utensil“ zu sein. Bereits kleinste Auseinandersetzungen können so lebensgefährlich eskalieren. Die Klientel: 16- bis 23-Jährige, die nachts unterwegs sind. Ein Drittel der 2016 im Stadtgebiet erfassten Fälle von Körperverletzung mit Messer-Einsatz seien in der Innenstadt passiert, so die Polizei.
Die Junge Union (JU) Wiesbaden reagiert auf diesen Bericht und fordert eine Waffenverbotszone in der Innenstadt. „Wenn Menschen Gefahr laufen, aus nichtigem Grund mit einem Messer verletzt zu werden, muss gehandelt werden“, begründet der JU-Kreisvorsitzende Patrick Berghüser diese Forderung. Bislang könnten die Sicherheitsbehörden bei Kontrollen nur solche Gegenstände ahnden, die gegen das Waffengesetz verstoßen. Durch eine Waffenverbotszone könne man das ändern – nach Vorbild anderer deutscher Großstädte wie Hamburg und Bremen.
Die Gleichsetzung der Wiesbadener Innenstadt mit dem Hamburger Kiez, erwecke den Eindruck, Wiesbaden sei ähnlich gefährlich, kritisiert Alexander Winkelmann, Vorsitzender der Jungen Liberalen. „Das schadet dem Ruf der Wiesbadener Innenstadt und hat zum Glück nichts mit der Realität zu tun.“ Die geforderte Zone sei bürokratischer Unsinn und helfe nicht bei mehr Sicherheit. Tatsächlich fehle es an der Präsenz von Sicherheitspersonal in der Innenstadt. In diesem Zusammenhang sei auch die von der Kooperation vereinbarte künstliche Aufspaltung der Stadtpolizei ein Problem.
Auch die Jungsozialisten (Jusos) fordern, diese Aufteilung rückgängig zu machen, um die Sicherheit zu erhöhen. Zudem: „Wenn wir die Gewalt unter Jugendlichen wirklich eindämmen wollen, müssen wir die Sozialarbeit in Wiesbaden weiter stärken“, so der Jusos-Vorsitzende Silas Gottwald.