Aufgrund der steigenden Anzahl von Coronafällen in Wiesbaden hat die Stadt nun reagiert.
Von André Domes
Stellvertretender Redaktionsleiter Wiesbaden
Der Pandemiestab in Wiesbaden um OB Gert-Uwe Mende (2.v.li.) hat getagt.
(Foto: Lukas Görlach)
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WIESBADEN - Die Stadt Wiesbaden verhängt ab Freitag ein Verkaufsverbot für Alkohol in der Zeit von 0 Uhr und 6 Uhr morgens. Zudem soll ab Freitag bis auf Weiteres nicht nur in Bussen, sondern auch an Bushaltestellen das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes zur Pflicht werden. Mit diesen Maßnahmen reagiert die Stadt auf die zuletzt rapide gestiegenen Fallzahlen von Corona-Infektionen. Dies gaben die Spitzen der Stadtverwaltung am Mittwoch in einer Pressekonferenz bekannt. Schon seit Sonntag gilt in der Landeshauptstadt ein Verbot von Veranstaltungen über 50 Teilnehmern.
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Wenngleich die Fallzahlenentwicklung aktuell eine Dynamik habe, die seit Beginn der Pandemie noch nicht zu verzeichnen war, sei das klinische Geschehen noch unauffällig. Nur eine Handvoll Menschen befänden sich gegenwärtig in medizinischer Behandlung, berichtete Bürgermeister Oliver Franz (CDU). Die sei auf die Altersverteilung unter den Infizierten zurückzuführen.
Maßnahmen
Die folgenden Maßnahmen werden nun vorbereitet und gelten ab Freitag, 28. August, im gesamten Stadtgebiet bis zum 21. September:
- Allgemeinverfügung zum Verbot der Abgabe und des Ausschanks alkoholhaltiger Getränke zwischen 0 und 6 Uhr. Dies betrifft sowohl die Gastronomie als auch die Abgabe an Kiosks und anderen Verkaufsstätten. Bei Verstößen gegen die Allgemeinverfügung kann als ultima ratio die Ausschankgenehmigung zurückgezogen oder die jeweilige Einrichtung geschlossen werden. Hintergrund ist die Erkenntnis, dass verstärkter Alkoholkonsum zu einer Nachlässigkeit der Anwendung von Abstands- und Hygieneregeln führt.
- Allgemeinverfügung zur Maskenpflicht an Bushaltestellen. Damit wird die in den öffentlichen Verkehrsmitteln geltende Maskenpflicht ausgeweitet.
Kritik am Land Hessen
In ihren Statements übten Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende (SPD) und sein Stellvertreter Franz Kritik am Land Hessen, das nur unzureichende Handlungshinweise an die Kommunen gebe. Außerdem lassen aus Sicht der Kommune das Testgeschehen an den Flughäfen und die Quarantäneregelungen bei Reiserückkehrern zu Wünschen übrig. Beide forderten von der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) verstärkte Bemühungen bei der Einrichtung zusätzlicher Testkapazitäten und mehr Transparenz bei der Abwicklung der Testungen.
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Das Verkaufsverbot für Alkohol gilt für die Gastronomie ebenso wie für Kiosks und sonstige Einzelhandelsbetriebe. Die Verwaltungschefs betonten, man habe sich bewusst zu milderen, abgestuften Maßnahmen entschlossen, behalte sich aber eine Verschärfung vor, sollte sich das Infektionsgeschehen nicht entspannen. „Ob wir nachlegen, werden wir am Verhalten der Bevölkerung messen“, sagte Bürgermeister Franz.