Gefragte Motive der Fernsehkameras: Im AfD-Fraktionszimmer spricht die hessische Spitzenkandidatin Joana Cotar, Wiesbadens AfD-Vorsitzender Eckhard Müller (links) und Spitzenkandidatin Mariana Harder-Kühnel applaudieren. Foto: wita/Paul Müller
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WIESBADEN - Als die ersten Hochrechnungen auf der großen Leinwand im Fraktionsraum der AfD im Wiesbadener Rathaus angezeigt werden, brandet lauter Jubel auf. Sektkorken fliegen durch die Luft, die Menge skandiert „AfD, AfD!“ 13,5 Prozent der Stimmen entfallen zu diesem Zeitpunkt auf die AfD. „Da geht noch mehr“, ruft einer. Es herrscht dichtes Gedränge, neben den Anhängern der Partei sind gleich mehrere Fernsehsender mit Kamerateams gekommen.
Als Erstes tritt die hessische Spitzenkandidatin Mariana Harder-Kühnel an die Mikrofone und verkündet: „Das ist ein Sieg für Deutschland.“ Erneut bricht lauter Beifall hervor, auch als auf dem Bildschirm angezeigt wird, wie viele Wähler die AfD mutmaßlich aus den Reihen bisheriger CDU-Wähler gewonnen hat. „Endlich gibt es im Bundestag wieder eine richtige Oppositionspartei. Wir werden die anderen Parteien vor uns her treiben. Unser Ergebnis ist historisch“, sagt Harder-Kühnel. Eine AfD-Torte wird unter großem Applaus hereingetragen, während die Spitzenkandidatin noch immer gefragte Interview-Partnerin ist. „Geben Sie uns Zeit, dann wird auch der Streit innerhalb der AfD weniger. Die Grünen haben ja auch 20 Jahre gebraucht.“
Auch die Zweitplatzierte auf der hessischen Landesliste, Joana Cotar, und AfD-Landesprecher Albrecht Glaser feiern im Wiesbadener Rathaus mit.
Die Hoffnungen des Wiesbadener Kreisverbands erfüllen sich derweil nicht. „Wir holen deutlich über 13 Prozent“, glaubt Direktkandidat Michael Goebel, als die ersten Wiesbadener Zahlen bekannt werden. Bei der Kommunalwahl hatte die AfD im vergangenen Jahr 12,8 Prozent der Stimmen auf sich vereinigt. Hinter dieser Marke bleibt die Partei diesmal zurück, erreicht gut 11 Prozent.