Das Wiesbadener Gesundheitsamt ist auf mögliche Infektionsfälle vorbereitet und steht in engem Austausch mit dem Land Hessen.
WIESBADEN - (red). Seit Mai treten weltweit Fälle mit dem seltenen Erreger der Affenpocken beim Menschen auf. Auch in Deutschland sind die ersten Infektionen identifiziert worden. Die Sorge vor einer neuen Pandemie beunruhigt viele Menschen.
Affenpocken sind eine zoonotische Erkrankung, die von Tieren, vermutlich vor allem Nagetieren und gelegentlich Affen, auf den Menschen übertragen wird. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist selten und findet vorwiegend durch engen Kontakt statt. Derzeit wird untersucht, inwiefern sexuelle Handlungen bei der Übertragung eine Rolle spielen. Grundsätzlich sei davon auszugehen, dass sich das Virus nicht so leicht übertragen lasse und daher das Ausbruchsgeschehen begrenzt bleibe, heißt es aus dem Wiesbadener Gesundheitsamt. In der Regel lösen Affenpocken bei Menschen eine milde pockenähnliche Erkrankung aus. Beim gegenwärtigen Ausbruch außerhalb Afrikas handelt es sich um den westafrikanischen Virustyp, der als weniger gefährlich eingestuft wird als der zentralafrikanische Virustyp. Die Gefährdung für die Gesundheit der breiten Bevölkerung wird derzeit vom Gesundheitsamt als gering eingeschätzt. „Das Gesundheitsamt ist auf mögliche Infektionsfälle vorbereitet und steht mit dem Land Hessen in Austausch. Die aktuellen Fälle der Affenpocken sind keineswegs mit der Corona-Pandemie zu vergleichen“, so auch Bürgermeister und Gesundheitsdezernent Oliver Franz.
Laut Bundesgesundheitsministerium ist dennoch mit weiteren Infektionsfällen zu rechnen. Doch Europa ist gut aufgestellt: Es gibt bereits zugelassene Impfstoffe und Therapeutika gegen das Affenpockenvirus.